ASIEN/BANGLADESCH - Einundneunzigjähriger Katholik ermordet: Christen fordern mehr Schutz

Donnerstag, 3 Februar 2022 gewalt   menschenrechte  

Catholic World Report

Barisal (Fides) - Der 91-jähriger Katholik Malkam D'Costa wurde in seinem Haus im Dorf Padrishbpur in Barisal, im Süden von Bangladesch, ermordet. Nach Angaben der Ortskirche wurde der Mann mit Betäubungsmitteln vergiftet. Fünf weitere Familienmitglieder befinden sich wegen der gleichen vorsätzlichen Verabreichung von Drogen oder Betäubungsmitteln im Krankenhaus. Malkam D'Costa wurde gestern Morgen, 2. Februar, leblos aufgefunden. Nach Angaben der Dorfbewohner handelte es sich um einen absichtlich gegen die Familie begangenen Gewaltakt.
Der Vorfall hat unter der christlichen Bevölkerung des Dorfes und des Bezirks Angst und Besorgnis aber auch Wut ausgelöst. Am gestrigen, am 2. Februar, versammelten sich etwa hundert Menschen zu einer Protestkundgebung gegen die Tötungen und Angriffe auf Christen im Dorf Padrishbpur ab. Die Christen forderten Sicherheit und mehr Schutz.
Unterdessen besichte auch Erzbischof Lawrence Subrato Howlader von Chattogram die betroffenen Familien und drückte seine geistliche Verbundenheit zu ihnen aus.
Laut Pfarrer Anol Terence D'Costa, der die Pressestelle der Diözese Barisal leitet, "ist die christliche Gemeinschaft diesen Verfolgungen vor allem deshalb ausgesetzt, weil sie als religiöse Minderheit sehr verletzlich und schlecht geschützt ist, während die Gewalt ungestraft bleibt. Die Christen in Bangladesch fordern Gerechtigkeit, Würde und die Freiheit, ihre Religion auszuüben". Örtliche Katholiken erinnern daran, dass eine andere katholische Frau aus demselben Dorf im vergangenen Jahr unter Drogen gesetzt und vergewaltigt wurde, während ihr Ehemann, ein Nachtwächter an einer katholischen Schule, zum Zeitpunkt des Vorfalls nicht anwesend war. Die Frau beschuldigte Mohammad Alam, einen muslimischen Mann, aber Alams Familie drängte sie, die Anklage fallen zu lassen.
In Bangladesch sind von 169 Millionen Einwohnern rund 1% Christen, davon 400 000 Katholiken. Rund 85 % sind Muslime sind und Hindus machen etwa 10 % der Bevölkerung aus.
(SD) (Fides 3/2/2022)


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