AFRIKA/BURKINA FASO - Keine Gegendemonstrationen: Bevölkerung unterstützt Putschisten

Mittwoch, 26 Januar 2022 soldaten   putsch  

Ouagadougou (Fides) - "Die Lage in Ouagadougou ist ruhig. Die Menschen bewegen sich frei und ohne Probleme. Nach dem Staatsstreich sind mehrere Gruppen junger Menschen auf die Straße gegangen, um ihre Unterstützung für die Militärs zu zeigen, und es scheint keine Gegendemonstrationen zu geben", berichten lokale Quellen aus Ouagadougou, der Hauptstadt von Burkina Faso gegenüber Fides. In dem afrikanischen Land hat in den vergangenen Tagen eine Militärjunta die Macht übernommen (vgl. Fides 24. und 25. Januar 2022).
Der Präsident, Roch Marc Christian Kaboré, sei „körperlich gesund", bestätigt eine Quelle in seiner Partei. Der Staatschef befindet unter Hausarrest in seiner Präsidentenvilla.
Internationale Medienbilder von Demonstrationen der Bevölkerung zur Unterstützung der Putschisten zeigen einige junge Menschen, die die Flagge der Russischen Föderation schwenken. Burkina Faso ist eines der Länder, die an der G5-Sahel-Initiative teilnehmen, die unter anderem von Frankreich und der Europäischen Union unterstützt wird, um einen Sicherheitsrahmen in den fünf Ländern der Sahelzone zu schaffen, die sich dieser Initiative angeschlossen haben (Mauretanien, Mali, Burkina Faso, Niger und Tschad).
In einer Erklärung betont die Initiative „G5 Sahel“, man sei "sehr besorgt über den Verlauf der Ereignisse in Burkina Faso, die die demokratischen Errungenschaften in diesem Mitgliedsland der Organisation zu untergraben drohen. Die G5 Sahel, die den Idealen von Frieden, Sicherheit und Demokratie verpflichtet ist, verurteilt diesen Versuch, die verfassungsmäßige Ordnung zu stören, aufs Schärfste. Sie fordert die Achtung der körperlichen Unversehrtheit des Präsidenten von Burkina Faso und aller inhaftierten Behörden. Die G5-Sahel ruft alle Parteien dazu auf, den Dialog zu fördern und alle Widersprüche ruhig und friedlich zu lösen".
Unterdessen gab es damit in drei der an der Initiative beteiligten Länder einen Militärputsch: angefangen bei Mali im August 2020 und im Tschad nach der Ermordung des Präsidenten im April 2021. Die Bemühungen zur Bekämpfung der in der Sahelzone wütenden dschihadistischen Gruppen könnten dadurch geschwächt werden.
Seit 2015 wurden allein in Burkina Faso aufgrund der grassierenden Unsicherheit in mehreren Regionen des Landes rund 1,5 Millionen Menschen zur Flucht im eigenen Land gezwungen.
(L.M.) (Fides 26/1/2022)


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