ASIEN/KASACHSTAN - Nach Ausschreitungen in Almaty: “Viele Stadtteile sind völlig verwüstet”

Dienstag, 11 Januar 2022 gewalt   gesellschaft   politik  

Almaty (Fides) - "Die Lage im Gebiet von Almaty stabilisiert sich langsam. Nun beginnen wir, eine Bilanz der Katastrophe zu ziehen: einige Stadtteile sind völlig verwüstet, die anscheinend von Bomben getroffen wurden. Jetzt ist es an der Zeit, neu anzufangen: Es wird viel Arbeit geben, um alles wieder auf die Beine zu stellen, in jeder Hinsicht, sowohl materiell als auch menschlich, aber wir müssen vorwärts kommen“, so Pater Guido Trezzani, Missionar in Kasachstan und Direktor der lokalen Caritas, gegenüber Fides nach den jüngsten Unruhen im Land.
"In diesen Tagen wird die Regierung einen Interventionsplan für den Wiederaufbau aufstellen, auf dessen Grundlage wir, wenn sie es uns erlauben, bereit sein werden, als Caritas Kasachstan zu intervenieren", bekräftigt der Missionar.
Caritas Kasachstan hat ihren Hauptsitz in Almaty, der Finanzhauptstadt des Landes, die am stärksten von den Ausschreitungen betroffen ist. Die Demonstrationen in Kasachstan, die in den frühen Morgenstunden des 5. Januar aus Protest gegen hohe Stromrechnungen begannen, schlugen in Gewalt um und forderten Tote und Verletzte, insbesondere in der ehemalige Hauptstadt Almaty.
In den letzten Tagen, so eine lokale Quelle gegenüber Fides, habe auch das völlige Fehlen einer Internetverbindung den Menschen den Alltag erschwert: "Wir sind heute daran gewöhnt, alles mit Geldautomaten zu bezahlen. Keiner von uns war auf die Möglichkeit vorbereitet, dass elektronische Zahlungsmittel tagelang nicht verfügbar waren, so dass viele Menschen Schwierigkeiten hatten, ihre Einkäufe zu erledigen. Außerdem waren die Supermärkte wegen des Notstands drei Tage lang geschlossen. Seit gestern haben sie wieder regelmäßig geöffnet: Es gibt keine Versorgungsengpässe, auch wenn es derzeit an Brot mangelt. Seit gestern, dem 10. Januar, ist der Internetzugang in bestimmten Zeitfenstern möglich“.
In Kasachstan gibt es vier katholische Diözesen mit insgesamt 70 Pfarreien mit 91 Priestern, darunter 61 Diözesanpriester und 30 Ordensleute. Die Katholiken sind eine kleine Minderheit: Nach offiziellen Angaben des kasachischen Außenministeriums sind von den mehr als 17 Millionen Einwohnern des Landes etwa 26 % Christen und davon 1 % Katholiken.
(LF) (Fides 11/1/2021)


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