Santa Cruz (Fides) - Die Erzdiözese Santa Cruz bedauert die Ausschreitungen, zu denen es am späten Nachmittag des 25. November kam, als sich eine Gruppe von Feministinnen vor der Kathedrale versammelte und Parolen und Beleidigungen rief. Eine andere Frau, die versuchte, die Demonstration zu verhindern, wurde angegriffen und verprügelt. "Es ist erstaunlich, dass diejenigen, die sich zu Schützerinnen der Frauen erklärt haben, gewalttätig gegen Frauen vorgehen, wie im Fall der Frau, die vor der Kathedrale angegriffen und brutal und gewaltsam geschlagen wurde", heißt es in der Erklärung der Erzdiözese.
Ebenso besorgniserregend sei die Abwesenheit von Sicherheitskräften und Ordnungskräften, deren Aufgabe es wäre, „Zusammenstöße zu vermeiden, die Unversehrtheit und das Leben der Menschen zu schützen und den Frieden der Bürger sowie das historische, kulturelle und religiöse Erbe unserer Stadt zu bewahren", heißt es im Text der Erzdiözese.
Das Kommuniqué schließt mit einem Appell an die Urheber dieser Ausschreitungen und an alle, "dem Ruf des Herrn zu folgen und sich für den Frieden und das Leben einzusetzen und nicht als Verkünder von Hass und Gewalt aufzutreten: "Selig, die Frieden stiften, denn sie werden Kinder Gottes genannt werden" (Mt 5,9)".
Bereits am 31. Oktober hatte eine Gruppe von Feministinnen vor dem Eingang der Kathedrale von Santa Cruz de la Sierra protestiert, während Erzbischof Sergio Gualberti die Sonntagsmesse feierte. Die Demonstrantinnen hatten dabei die Wände mit roter Farbe beschmiert. Lokalen Medien zufolge haben feministische Aktivistinnen mit diesen gewalttätigen Aktionen die Haltung der katholischen Kirche im Fall eines 11-jährigen Mädchens angefochten, das nach wiederholter Gewalt schwanger wurde. Nach ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus wurde sie auf Beschluss des Garanten für Kinder und Jugendliche in einem von der Erzdiözese Santa Cruz geführtes Heim untergebracht. Damit soll der Wunsch des Mädchens und seiner Mutter, nicht abzutreiben, respektiert worden sein. Ein Sprengsatz, der am 24. November am Eingang des Gebäudes explodierte, in dem sich der Sitz der bolivianischen Bischofskonferenz in La Paz befindet, scheint ebenfalls vor diesem Hintergrund platziert worden sein. Bei der Explosion kamen keine Menschen zu Schaden, während am Gebäude Sachschäden entstanden sind (vgl. Fides 25.11.2021).
(SL) (Fides 30/11/2021)