Kampala (Fides) - "In Kampala ist die Lage sehr angespannt, die Bewohner wurden aufgefordert, das Stadtzentrum zu meiden und nach Möglichkeit zu Hause zu bleiben. Die Sicherheitskräfte versuchen, die Situation wieder unter Kontrolle zu bringen, aber es wird befürchtet, dass die Ausschreitungen zunehmen und ein Blutbad ausgelöst werden könnte. Derzeit (am Abend des 16. November, Anm. d. Red.) gibt es 33 Verletzte und 3 Tote (darunter zwei Attentäter, die sich auf zwei Motorrädern in die Luft gesprengt haben, Anm. d. Red.); einige der Verletzten, nach letzten Schätzungen fünf, befinden sich in einem kritischen Zustand", so die Sprecherin der Konferenz der Ordensleute in Uganda, Schwester Lilly Driciru, aus der Hauptstadt Ugandas. Das Land ist von einer Welle der Gewalt erschüttert worden, die mit einem zweifachen Attentat die symbolischen Orte der politischen Institutionen und der Sicherheit getroffen hat.
"Die Explosionen ereigneten sich am Morgen des 16. November in der Nähe der Polizeizentrale und des Parlaments“, Schwester Lilly fährt fort, „Die Menschen setzen ihre Hoffnung auf die Sicherheitskräfte und deren Fähigkeit, die Situation bald möglichst unter Kontrolle zu bringen. Vor zwei Wochen hat die Polizei 47 Bomben abgefangen und entschärft und damit unermesslichen Schaden verhindert, aber gleichzeitig fragen sich die Bürger, was vor sich geht und wie ein so schwerer zweifacher Anschlag direkt vor den Augen der Polizei und vor dem Parlament geschehen konnte. Die Angst breitet sich schnell aus. Außerdem hatte Uganda gerade eine Phase der Abriegelung während der Covid-19-Pandemie hinter sich gebracht, die zu einer schweren wirtschaftlichen Depression und zu vielen Härten für die Bevölkerung geführt hatte. In dieser Phase sind die Ugander also besonders verletzlich, verzweifelt über den Verlust von Arbeitsplätzen und die weit verbreitete Armut, und ein solches Ereignis erhöht den Grad der Beunruhigung. Zum Glück sind wir ein christliches Land und die Menschen haben noch Hoffnung und Glauben, was uns die Kraft gibt, weiterzumachen“.
Der zweifache Anschlag ereignete sich kaum einen Monat nach zwei weiteren Anschlägen: Am 23. Oktober wurden bei einer ersten Explosion in einem Bus am Stadtrand von Kampala zahlreiche Fahrgäste verletzt, während bei einer weiteren Explosion in einem Club in der Hauptstadt eine Frau getötet wurde. In diesem Fall hatten sich "Allied Democratic Forces" (ADF) zu den Terroranschläge bekannt. Dabei handelt es sich um eine ugandischen Terrorgruppe mit Verbindungen zum IS (Islamischer Staat), die auch beschuldigt wird, Tausende von Menschen in den östlichen Regionen der Demokratischen Republik Kongo getötet zu haben. Auch was die gestrige Gewalttat betrifft, führt die wichtigste Spur zu den Terroristen der "Allied Deomocratic Forces“ sich auch in eine erste Erklärung bereits zu den Taten bekannt haben.
"Der Grund für eine solche Tat bleibt völlig unklar, und die Ermittlungen werden versuchen, Licht auf die Verantwortlichen und die Ausführenden zu werfen. Die Tatsache, dass sie sich im Stadtzentrum ereignete, wo sich viele Menschen aufhielten und die Bevölkerung um die Rückkehr zum normalen Leben kämpfte, ist jedoch für alle sehr erschütternd. Heute geben uns nur noch Glaube und Gebet Sicherheit", so die Ordensfrau abschließend.
(LA) (Fides 17/11/2021)