AMERIKA/KOLUMBIEN - Internationaler Tag der Sinti und Roma: Bischöfe zum Gedenken an den Holocaust

Montag, 2 August 2021 menschenrechte   migranten   ethnische minderheiten   bischöfe  

CEC

Bogota (Fides) - "Die kolumbianische Kirche möchte durch die Bischofskonferenz ihr tiefes Gefühl der Solidarität mit den Roma-Völkern in der ganzen Welt und insbesondere mit den Roma, die seit mehreren Jahrhunderten in Kolumbien leben, zum Ausdruck bringen und an den Gedenktag des Genozids an den Roma während des Dritten Reichs und im Zuge des Zweiten Weltkriegs erinnern“, so die Bischofskonferenz von Kolumbien (KEK) in einer Mitteilung ihrer Abteilung für missionarische Animation und ethnische Gruppen anlässlich des 77. Welt-Holocaust-Tages der Roma, der heute, am 2. August, begangen wird.
In der von Pater Omer Giraldo, dem Leiter der Abteilung für ethnische Gruppen, unterzeichneten Botschaft wird daran erinnert, dass die Roma-Bevölkerung ihren Ursprung in der asiatischen Region Kannauj in Nordindien hat und sich im Laufe ihrer Geschichte dadurch auszeichnete, dass sie "ein zum Nomadentum neigendes Volk ist, das auch eine feste Überzeugung von Freiheit in sich trägt, (...) Die familiären Bindungen sind eine enorme kulturelle Kraft für diese ethnische Gruppe, zusammen mit ihren Überzeugungen, ihrem Glauben an Gott und dem Reichtum ihrer Ausdrucksformen, wie Musik und Tanz".
In der Notiz der kolumbianischen Bischofskonferenz wird hervorgehoben, dass die Nacht vom 2. auf den 3. August 1944 wegen der berüchtigten Ermordung von mehr als 4.300 Angehörigen der als Sinti und Roma bekannten Minderheiten in trauriger Erinnerung geblieben ist.
In diesem Zusammenhang fordert der Leiter der Abteilung für ethnische Minderheiten im Namen der KEK die Kolumbianer auf, sich des Leidens bewusst zu werden, das die Roma-Bevölkerung im Laufe der Geschichte ertragen musste. Er bittet darum, an diesem 2. August ein besonderes Gebet zu sprechen und zum Nachdenken über die Haltungen gegenüber den kolumbianischen Gebieten ansässigen Sinti- und Roma-Gemeinschaften anzuregen.
"Zigeuner wurden Opfer und missverstanden, wo immer sie auch hingingen. Auch in unserem Land wurden die Zigeuner im Hinblick auf Beschäftigung, Bildung und Gesundheit diskriminiert und sozial ausgegrenzt. Positiv und prägend für das Schicksal der Roma in Kolumbien, war ihre Anerkennung durch den kolumbianischen Staat als ethnische Minderheit auf der Grundlage der neuen Verfassung von 1991. Der interne Krieg in Kolumbien hat diese Gemeinschaften gezwungen, in die Städte zu ziehen".
Nach Angaben der Bischofskonferenz gibt es derzeit zwischen fünf- und siebentausend Zigeuner in Kolumbien, vor allem in Santander, Atlántico, Tolima, Antioquia, Sucre und Bogotá, wo sie in Clans, den so genannten „Kumpañy“organisiert sind.
(CE) (Fides 02/08/2021)


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