AFRIKA/ÄGYPTEN - Jungendarbeitslosigkeit: Kooperationsvereinbarung zwischen der koptischen Kirche und dem Arbeitsministerium

Freitag, 9 Juli 2021 mittlerer osten   ostkirchen   arbeit   kinderarbeit   jugendliche   arbeitslosigkeit  

CoptsUnited

Kairo (Fides) - Die jungen Generationen vieler Länder, die sich mit den Chancen und Widersprüchen der wirtschaftlichen Globalisierung auseinandersetzen müssen sehen sich auch mit dem Problem der Arbeitslosigkeit konfrontiert. In Ägypten, einem Land, in dem junge Menschen einen erheblichen Anteil der Bevölkerung ausmachen, stellt der Arbeitsnotstand eine ernsthafte Belastung für die Entwicklung des Landes dar und setzt ein Vielzahl junger Menschen dem Risiko aus, zu Opfern der extremistischer Propaganda oder unter der Verlockung des leichten Verdienstes zu werden, den kriminelle Machenschaften versprechen.
Vor diesem Hintergrund unterzeichnete der koptisch-orthodoxe Patriarch Tawadros II. zwei Kooperationsabkommen zwischen dem ägyptischen Arbeitsministerium und dem koptisch-orthodoxen Patriarchat und dessen karitativen Einrichtungen, die darauf abzielen, konkrete Initiativen zur Bekämpfung der "sozialen Geißel der Arbeitslosigkeit“ zu ergreifen und „insbesondere junge Menschen bei der Suche nach menschenwürdigen Arbeitswegen zu ermutigen“. Die beiden Absichtserklärungen wurden gestern, Donnerstag, 8. Juli, im Beisein des koptischen Patriarchen und des ägyptischen Arbeitsministers Mohamed Ahmed Saafan beim Sitz des Patriarchats in Kairo unterzeichnet.
Die beiden Vereinbarungen zielen darauf ab, eine angemessene "Arbeitskultur" und unternehmerische Initiativen mit konkreten Maßnahmen zu fördern und dabei eine entsprechenden Kenntnis des Arbeitsschutzes in den Mittelpunkt zu stellen, um die Sicherheit der Arbeitnehmer am Arbeitsplatz zu gewährleisten.
Die Protokolle zur Umsetzung der Vereinbarungen beinhalten auch die Stärkung und angemessene Verbesserung der Ausbildungs- und Gründungszentren für den Arbeitsmarkt, die sowohl den Ministerien als auch direkt den kirchlichen Körperschaften angegliedert sind und im Bereich der sozialen Solidarität tätig sind. Insbesondere sehen die Vereinbarungen eine Synergie zwischen staatlichen Stellen und kirchlichen Körperschaften bei der Schaffung von Berufsbildungskursen vor, die jährlich 800 Mädchen und Jungen angeboten werden sollen, um ihnen den Einstieg in die Arbeitswelt zu erleichtern. Die in den Vereinbarungen vorgesehenen Schulungen garantieren den Teilnehmern den Erwerb eines gültigen Zertifikats als Titel, der bei Bewerbungen für qualifizierte Stellen vorgelegt werden soll. Die Vereinbarungen - berichtet Copts Today - sehen auch die Schaffung eines "Forums" vor, das für die Zusammenstellung von Anfragen und Angeboten auf dem Arbeitsmarkt und die Legalisierung von Arbeitsverhältnissen zuständig ist, die bisher ohne Anspruch auf staatlichen Sozialversicherung angeboten wurden.
Bei der offiziellen Unterzeichnung der Abkommen betonte Papst Tawadros die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen öffentlichen Institutionen und kirchlichen Körperschaften, die darauf abzielen, den Bedürfnissen aller ägyptischen Bürger gerecht zu werden. Am Ende des Treffens überreichte Papst Tawadros dem Arbeitsminister eine Ikone der Heiligen Familie.
Die Unterzeichnung von Kooperationsvereinbarungen mit öffentlichen und staatlichen Stellen bei der Bewältigung sozialer Notlagen, wie zum Beispiel das Migrationsphänomenen, ist in der koptischen Kirche inzwischen Praxis und zeugt von der Absicht dieser Kirche, das Evangelium im Alltag des ägyptischen Volkes konkret umzusetzen
(GV) (Fides 9/7/2021)


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