AFRIKA/MALI - Schwester Gloria seit vier Jahren und fünf Monaten in Geiselhaft

Mittwoch, 7 Juli 2021

Bamako (Fides) – Es sind bereit vier Jahre und fünf Monate vergangen, seit die kolumbianische Ordensschwester Gloria Cecilia Narváez, von Dschihadisten in Mali entführt wurde (vgl. Fides 8/2/2017).
Die so genannte „Gruppe für die Unterstützung des Islams und der Muslime“, ein in Mali aktiver Ableger von Al-Qaida, bekannte sich am 1. Juli 2017 zu der Entführung und veröffentlichte im Internet ein Video, das die in der Wüste im Norden Malis inhaftierte Ordensfrau zeigt.
"In dem Video wurden absurde Anschuldigungen gegen Schwester Gloria und alle Missionare erhoben, die in Mali und in der muslimischen Sahelzone arbeiten", so Pater Marco Prada, Priester der Gesellschaft für Afrikamissionen (SMA) und Mitbruder von P. Gigi Maccalli, ehemals Geisel derselben Entführer, der im Oktober 2020 freigelassen wurde (vgl. Fides 9/10/2020). „Gloria Cecilia Narváez wurde von ihrer Ordensgemeinschaft nach Mali geschickt, um das Christentum verbreiten und Muslime zur christlichen Religion zu bekehren. Sie und ihr Orden haben die alleinige Absicht, die Muslime Malis ihres Glaubens zu berauben und durch die eigenen Lügen zu ersetzen“, behaupten die Dschihadisten.
Im September 2017 hatten die kolumbianischen Behörden auf den prekären Gesundheitszustand von Schwester Gloria hingewiesen. „Sie lebt, aber ihr Gesundheitszustand ist nicht gut. Sie hat Probleme mit einem Bein und ihren Nieren“, so General Fernando Murillo, Kommandant der kolumbianischen Polizei, der für die Ermittlungen im Zusammenhang der Entführung zuständig ist.
P. Prada erklärt auch, dass die französische Geisel Sophie Pétronin, die zusammen mit Schwester Gloria gefangen war und inzwischen freigelassen wurde, den Ernst ihres Gesundheitszustands bestätigt habe.
Vor einigen Wochen kursierte auf den Websites einiger kolumbianischer Zeitungen die Nachricht, dass die Regierung des Landes von Schwester Gloria die Ermittler zurückgerufen habe, die zu den Spezialeinheiten der kolumbianischen Armee und des Geheimdienstes gehören, und die seit eineinhalb Jahren im Rahmen einer Such- und Befreiungsaktion in Mali ermittelten. Sie sollten, Kontakt zu den Entführern aufnehmen und gemeinsam mit ihren malischen Kollegen die Freilassung der Ordensfrau zu ermöglichen.
Die kolumbianische Regierung äußerte sich jedoch bisher nicht dazu.
(MP/AP) (Fides 7/7/2021)


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