AMERIKA/BOLIVIEN - Engagement für Einheit und Gewaltlosigkeit: “Die Kirche versucht wie eine Mutter die streitenden Kinder zu beruhigen”

Mittwoch, 30 Juni 2021 wahlen   soziale lage   bischofskonferenzen   frieden   gerechtigkeit   einheit  

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La Paz (Fides) - "Die Kirche wurde aufgrund ihrer umfassenden Erfahrung in der Geschichte Boliviens als Vermittlerin des Dialogs für die Befriedung des Landes ausgewählt", sagte der Politologe Bryan Peñaranda in einem Interview mit "Iglesia Viva ", dem Informationsorgan der Bischofskonferenz von Bolivien in einem Kommentar das Dokument "Erinnerung an die Fakten im Friedensprozess in Bolivien, Oktober 2019", das am 15. Juni von den Bischöfen veröffentlicht und kürzlich von den Medien des Landes neu aufgelegt wurde.
Am 20. Oktober 2019 folgten auf die Bekanntgabe des Wahlergebnisses durch das Oberste Wahlgericht (TSE), das den Sieg des scheidenden Präsidenten Morales verkündete, tagelange heftige Proteste und gewaltsame Zusammenstöße zwischen den Anhängern von Morales und denen seines Widersachers Mesa. Bei den Ausschreitungen gab es auch mehrere Tote. Die Bischofskonferenz hatte ihre tiefe Besorgnis über die Lage im Land zum Ausdruck gebracht und ein Ende der Gewalt unter den Bolivianern und den Dialog zwischen den beteiligten Parteien zur Lösung des Konflikts gefordert (vgl. Fides 4 /11/2019).
Heute haben "die Bischöfe von Bolivien, besorgt über die verschiedenen im Land verbreiteten Informationen über die Ereignisse, die sich in Bolivien vom 20. Oktober 2019 bis 20. Januar 2021 ereignet haben, einen Bericht zu den Ereignissen veröffentlicht, weil sie von der Notwendigkeit überzeugt sind, die Wahrheit zu kennen, um auf dieser Grundlage die Einheit wieder aufbauen", so in der Politologe im Interview.
Im Mittelpunkt des Dokuments der Bischöfe vom 15. Juni 2021 steht die Forderung nach Gewaltfreiheit, wobei die Kirche an ihr Engagement für Gerechtigkeit, Frieden und Gewaltlosigkeit erinnert Mit den Worten von Bryan Peñaranda: "Die Kirche versucht, wie eine Mutter, die ihre Kinder streiten sieht, in jeder Hinsicht die Gemüter zu beruhigen. Das bedeutet nicht, die eine oder andere Gruppe zu unterstützen, sondern sich um Versöhnung zu bemühen".
Nach dem Amtsantritt der neuen Regierung am vergangenen 3. Mai, hat Bolivien in einem sehr fragilen Kontext eine neue Seite in seiner demokratischen Geschichte aufgeschlagen, wobei es keine politische Mehrheit in Regierungsämtern gibt.
(CE) (Fides 30/06/2021)


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