AMERIKA/PERU - Apostolischer Vikar von Puerto Maldonado: “Wir wollen zur Entwicklung einer indigene Kultur auf der Grundlage des Evangeliums beitragen"

Freitag, 18 Juni 2021 missionarische Öffentlichkeitsarbeit   amazonasgebiet   eingeborene   ortskirchen  

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Puerto Maldonado (Fides) - In einem langen Interview mit der von den Dominikanermissionaren herausgegebenen Zeitschrift "Selvas Amazonicas" spricht Bischof David Martinez de Aguirre, der für das Apostolische Vikariat Puerto Maldonado verantwortlich ist, über die Prioritäten und Herausforderungen der Mission im peruanischen Regenwald.
Laut dem Bischof, der seit 2000 als Missionar in Peru arbeitet, wurden die Prioritäten der Kirche in diesem schwierigen Bereich der Evangelisierung durch die rund 80.000 Beiträge aus den Gemeinden des Amazonasgebiets zum Ausdruck gebracht, die für die Vorbereitung des Arbeitsdokuments für die Amazonas-Synode herangezogen wurden . Die Prioritäten seien im „thematischen Kern“ des nachsynodalen Apostolischen Schreibens „Querida Amazonia“ beschrieben, die sich als Antwort auf die konkreten Herausforderungen verstünden, mit denen sich die Kirche in dieser Region konfrontiert sieht.
„Die erste Herausforderung besteht darin, dass die indigenen Völker die Kirche in Besitz nehmen, sie müssen sich als Teil davon fühlen, sie müssen sich als Subjekt der Evangelisierung fühlen und nicht nur als Objekt. So werden sie durch die Entdeckung der Frohbotschaft zu wahren Vermittlern der Transformation ihrer Realität", so Bischof David Maritinez de Aguirre, "Um dieses Ziel zu erreichen, ist es notwendig, dass wir als Kirche die Kulturen dieser Völker durch die Förderung der Bildung und der kulturellen Weiterentwicklung begleiten".
Der Bischof erinnert daran, dass die Missionsarbeit im Peruanischen Regenwald immer den Weg der Bildung gegangen ist. Von der Katechese in den Pfarreien und Kapellen kleiner Dörfer über Schulen bis hin zu der Idee, eine Pan-Amazonas-Katholische Universität zu schaffen, um auf die „auf die Herausforderungen der zweisprachigen und interkulturellen Bildung zu reagieren“. Nur so, so der Bischof, „kann die missionarische Kirche wirklich zur Entwicklung der amazonischen Kultur nach den Werten des Evangeliums beitragen“.
Abschließen erläutert der Bischof die missionarische Arbeit der Dominikaner in Lateinamerika. „Ich denke, wir befinden uns in einem entscheidenden Moment“, betont er, „Nach den ersten hundert Jahren missionarischer Tätigkeit befinden wir uns in einem sehr wichtigen Moment, in dem die Dominikaner der Ortskirche immer mehr Raum geben. Die ersten Früchte sind zu sehen und es sind unserer ländlichen christlichen Gemeinden, die den Platz eingenommen haben, den die Missionare verlassen haben. Aus ihnen wurden Berufungen zum Priesteramt geboren. Und diese Priester leiten heute mit Hingabe und Begeisterung die meisten unserer Pfarreien. Dies gilt jedoch nicht für die indigenen Völker des Amazonasgebiets nicht passiert. Es sind dort mit Begeisterung Missionare tätig, die aus anderen Breitengraden kommen, Peruaner oder Ausländer, aber im Amazonas ist es uns noch nicht gelungen die Arbeit abzugeben."
(CE) (Fides 17/06/2021)


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