ASIEN/MYANMAR - Militär verhaftet katholischen Priester der Diözese Banmaw

Montag, 17 Mai 2021 priester   humanitäre hilfe   solidarietät   putsch   gewalt   missionare  

Banmaw (Fides) - Die birmanische Armee hat Pfarrer Columban Labang Lar Di, Priester der Diözese Banmaw, festgenommen. Wie die Ortskirche gegenüber Fides bestätigt, wurde der Priester bereits am 14. Mai auf dem Weg in die Stadt Myitkyina festgenommen, wo er Hilfsmittel für mittellose Familien abholen sollte, die an der Bewegung des zivilen Ungehorsams gegen den Militärputsch teilnehmen, zu dem es am 1. Februar dieses Jahres in Myanmar gekommen war. Nach Angaben von Personen aus dem Umfeld des Priesters, hatte dieser in den vergangenen Monaten zahlreichen Zivilisten geholfen und sich um humanitäre Hilfe für diejenigen gekümmert, die auf den Straße protestieren oder sich auf irgendeine Weise dem friedlichen Protest anschlossen, und damit im Geiste der Solidarität und der christlichen Nächstenliebe gearbeitet.
Die Nachricht von der Verhaftung des Priesters, löste nach ihrem Bekanntwerden zahlreiche Reaktionen in der Zivilgesellschaft und in der birmanischen Kirche aus und markiert einen weiteren Schritt in Richtung der Zunahme der Gewalt durch das Militär, das versucht auch Mitarbeiter und Vertreter der katholischen Kirche einzuschüchtern. Berichten zufolge sollte der Priester freigelassen werden, aber die Gemeinde in Banmaw, in der der Missionar arbeitet, hat die Gerüchte über seine angebliche Freilassung dementiert.
Zahlreiche Priester und Ordensleute im ganzen Land stellen sich an die Seiter der hilflosen und schutzlosen Zivilbevölkerung und helfen mittellosen oder arbeitslosen Menschen mit humanitärer Hilfe und Nahrungsmitteln. Doch diese Hilfeleistung ist nun gefährdet.
Viele Fachkräfte und Arbeitnehmer in Myanmar, deren Tätigkeit für die Wirtschaft des Landes von entscheidender Bedeutung ist, haben sich der Bewegung für zivilen Ungehorsam gegen die Militärjunta angeschlossen. Mitarbeiter des Gesundheitswesens und Ärzte, Banker, Anwälte, Lehrer, Ingenieure und Beamte im ganzen Land fordern das Militär auf, demokratische Institutionen wiederherzustellen. Zur Durchsetzung ihrer Forderungen weigern sie sich, an den Arbeitsplatz zurückzukehren.
Wie der Chirurg Zwe Min Aung aus Naypyidaw erklärte, hat "dieser spezielle Boykott keinen Anführer, sondern ist spontan an der Basis entstanden, um auf friedliche und gewaltfreie Weise zu protestieren". Derzeit finde eine fortschreitende Verbreitung hauptsächlich dank sozialer Medien.
Unterdessen entließ die Militärjunta am gestrigen 16. Mai mehr als 150.000 Lehrer aus Schulen aller Bildungsstufen bis hin zur Universität, und verhaftete zehntausend Zivilpersonen im ganzen Land. Seit dem 1. Februar hat die Armee Hunderte von Mitgliedern der Nationalen Liga für Demokratie festgenommen, der Partei, die die Wahlen im November 2020 gewonnen hatte und von der ebenfalls verhafteten Nobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi geleitet wird.
Die katholische Diözese Banmaw hat 34.000 Katholiken und befindet sich im Bundesstaat Kachin im Nordosten von Myanmar.
(JM-PA) (Fides 17/5/2021)


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