ASIEN/SÜDKOREA - Koreanische Kirche nimmt Abschied von Kardinal Cheong

Montag, 3 Mai 2021 kardinäle   ortskirchen  

Seoul (Fides) - „Unser Leben ist glücklich, wenn wir seinem Willen folgen. Wir leben glücklich, wenn wir anderen helfen, ein glückliches Leben zu führen", so die letzten Worte von Kardinal Nicholas Cheong Jin-suk, der am 27. April in Seoul starb, und an die der Erzbischof von Seoul, Kardinal Andrew Yeom, bei der Trauerfeier für den verstorbenen Kardinal erinnerte. Die Beerdigung des Kardinals fand am 1. Mai in der Myeongdong-Kathedrale in Seoul unter Beteiligung der koreanischen Bischöfe und unter strikter Einhaltung der Anti-Covid-Regeln mit nur 250 Teilnehmern, darunter Geistliche, Ordensleute und Gläubige stattfand.
In seiner Predigt nannte Kardinal Yeom das Wesen des Verstorbenen, das "einer gutherzigen und fürsorgliche Mutter", während der ebenfalls verstorbene Kardinal Stephen Kim Sou-hwan "wie ein Vater" gewesen sei. "Kardinal Cheong Jin-suk war ein liebevoller und freundlicher Mensch mit einem offenen Geist und voller Liebe. Getreu seinem Motto 'Omnibus Omnia' verteilte er alles, was er hatte, an die Pfarrgemeinden und die Armen. Er spendete sogar seine Organe für die Schwachen", so Kardinal Yeom.
„Kardinal Cheong“, so Erzbischof von Seoul, „hat sein Leben dem Studium des Kirchenrechts und des Katechismus gewidmet. Er hat 65 Bücher geschrieben und übersetzt, darunter 'Your Glory', das erst letztes Jahr veröffentlicht wurde und auf den Briefen des erste koreanischen Priesters und Märtyrers Pfarrer Andrew Kim Tae-gon, und anlässlich seines 200. Geburtstages erschienen war“.
„In seinem pastoralen Dienst“, fuhr er fort, „betonte er die Werte des Lebens und der Familie. Während seines Dienstes als Erzbischof von Seoul gründete er im Oktober 2005 das "Komitee für das Leben" und im selben Jahr gründete er die "Messe für das Leben" mit dem Ziel die Kultur des Respekts vor dem Leben zu verbreiten, während er die Menschen bat, sich die Erde nicht als ihr Eigentum zu betrachten“.
Einer der Aspekte, die seinen apostolischen Dienst charakterisierten, so Cardine Yeom abschließend, sei das materielle und spirituelle Engagement für Einheit, Versöhnung und Frieden auf der koreanischen Halbinsel und für die Wiederherstellung der Religionsfreiheit in Nordkorea gewesen. Von 1998 bis 2004 war Kardinal Cheong Leiter der Kommission für die Versöhnung des koreanischen Volkes bei der Koreanischen Bischofskonferenz. Er gründete das "Peace & Unity Center" in Paju nahe der Grenze zu Nordkorea.
Am Ende des Trauergottesdienstes verlas der Apostolische Nuntius in Südkorea, Erzbischof Alfred Xuereb, das Beileidstelegramm von Papst Franziskus, Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin und Kardinal Luis Antonio Tagle, Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker. Papst Franziskus bedankte sich "für den langjährigen Dienst von Kardinal Cheong Jin-suk an der Kirche in Korea und am Heiligen Stuhl" und empfahl "seine Seele der barmherzigen Liebe Christi, des Guten Hirten". Kardinal Pietro Parolin, Staatssekretär des Vatikans, äußerte die Hoffnung, dass "der barmherzige Herr ihn für seinen Glaubens und seiner unermüdlichen Bemühungen für die Kirche entlohnen wird", während Kardinal Luis Antonio Tagle "die Nähe des Missionsdikasteriums versicherte und Kardinal Cheongss Seele der unendlichen Barmherzigkeit des allmächtigen Vaters anvertraute".
Der Vorsitzende der Koreanischen Bischofskonferenz, Bischof Matthias Ri Iong-hoon von Suwon, versicherte in seinem Beileidsschreiben: "Selbst in diesen schwierigen Zeiten, die durch die Covid-19-Pandemie geprägt sind, versuchen wir, den Geist von Liebe des Kardinals Cheong zum Herrn und zu seinen Mitmenschen in die Praxis umzusetzen".
Über 50.000 Menschen verschiedener Religionen erwiesen in den vergangenen Tagen unter Einhaltung der Protokolle zur Eindämmung der Corona-Pandemie, dem in der Kathedrale aufgebarten Kardinal Cheong die letzte Ehre. Der Kardinal wurde auf dem katholischen Friedhof in Yongin am südlichen Stadtrand von Seoul beigesetzt, wo unter anderem auch die sterblichen Überreste von Kardinal Stephen Kim Sou-hwan ruhen.
Kardinal Cheong wurde 1931 in Seoul geboren. Er wurde am 18. März 1961 zum Priester geweiht und feierte dieses Jahr sein 60-jähriges Priesterjubiläum.
(PA) (Fides 3/5/2021)


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