Almaty (Fides) – Zur Förderung einer Kultur der Inklusion hat die Kirche in Kasachstan eine Reihe von Initiativen ins Leben gerufen, die Kindern mit körperlichen oder geistigen Behinderungen oder Menschen mit Down-Syndrom zugutekommen. Besonders wertvoll ist dabei die Zusammenarbeit der Caritas Kasachstan mit Bildungseinrichtungen: „Wir arbeiten an der Entwicklung eines Projekts“, so Pfarrer Guido Trezzani, Direktor der Caritas Kasachstan, gegenüber Fides „an dem einige Bildungsinstitute in Almaty beteiligt sein werden. Die Initiative wird mit dem Beitrag einiger italienischer Spender umgesetzt, und wir entwickeln einen Online-Kurs für die Ausbildung „begleitenden Lehrern“, die es derzeit in Kasachstan noch nicht gibt. Wir denken und hoffen, dass sich aus dieser hier in Almaty entstandenen Idee eine neue Aufmerksamkeit für die schulischen Bedürfnisse von Kindern mit Behinderungen auch im Rest des Landes gefördert werden kann“, schließt er.
Durch die Zusammenarbeit mit staatlichen Einrichtungen soll die soziale Integration von Kindern mit Behinderungen gefördert werden. Zu diesem Zweck wird in einem der öffentlichen Parks der Stadt Almaty ein "Inklusions-Park" eingerichtet: "Nachdem wir mehrjährige Erfahrung mit Bildungs- und Integrationsaktivitäten für Kinder und Jugendliche mit Down-Syndrom gesammelt hatten“, so Pfarrer Guido Trezzani, „hielten wir es für notwendig, einen zusätzlichen Schritt in Richtung einer konkreten Inklusion zu unternehmen. Die Stadtverwaltung hat uns einen Raum für die Gestaltung eines öffentlichen Parks eingeräumt, der für die Organisation von Aktivitäten und Veranstaltungen ausgestattet ist, die sich nicht nur an Menschen mit Behinderungen, sondern auch an alle anderen richten. Wir stellen uns einen Ort vor, an dem diese Menschen gemeinsam Zeit miteinander verbringen, Spaß haben und trainieren können."
In Absprache mit lokalen Institutionen sollen auch kommunalen Räumlichkeiten für Berufsbildungsangebote zur Verfügung gestellt werden, so Pfarrer Trezzani: "Es handelt sich um Aktivitäten, die geschaffen wurden, um Jugendliche mit Down-Syndrom in die Arbeitswelt zu integrieren. Wir haben uns seit einigen Monaten entschlossen, uns auch Menschen mit Behinderungen jeglicher Art in unsere Programme aufzunehmen. Genau aus diesem Grund suchten wir nach einem größeren Veranstaltungsort als dem vorherigen. Mit dieser neuen Struktur werden wir sicherlich mehr Platz haben und eine größere Anzahl junger Menschen aufnehmen können.“
Aktivitäten mit Kindern, die von Trisomie 21 betroffen sind, wurden seit 2018 von der Diözesanstalle der Caritas in Almaty auf den Weg gebracht und dann zu einem Projekt zusammengeführt, das auf den Rest des Landes ausgedehnt wurde: Mit Unterstützung italienischer Experten werden in verschiedenen Städten Kasachstans regelmäßig Seminare und Kurse organisiert, um den Eltern Grundwissen zu vermitteln und den Fortschritt der Kinder zu beobachten.
Die Initiativen der Caritas sind auch Gelegenheit zur Förderung der Gemeinschaft und zur aktiven Zusammenarbeit mit zivilen Institutionen für die kleine Minderheit der katholischen Gemeinde mit etwa 150.000 Mitgliedern (weniger als 1% einer zu 67,8% muslimischen Bevölkerung). Insgesamt liegt der Anteil der Christen aller Konfessionen in Kasachstan bei 26,5%. Heute gibt es im zentralasiatischen Land 4 katholische Diözesen mit insgesamt 70 Pfarreien und 91 Priestern, darunter Diözesen (61) und Ordensleute (30).
(LF-PA) (Fides 29/4/2021)