ASIEN/MYANMAR - "Vertrauen wir das Land der Barmherzigkeit Gottes an“

Donnerstag, 15 April 2021 religiöse minderheiten   orden   ortskirchen   barmherzigkeit  

Yangon (Fides) - "Wir sind in Gottes Händen. Unser Land ist seiner göttlichen Barmherzigkeit anvertraut. In einer Phase der Spannung, des Leidens und der Unsicherheit über die Zukunft ist Christus unser Fels. Dies ist der Weg, den wir gehen, wenn wir sehen, dass Demonstranten weiterhin jeden Tag in großen und kleinen Städten versammeln, um gegen die Militärregierung zu protestieren und um Demokratie zu bitten. Zahlreiche Gebetswachen werden an öffentlichen und privaten Orten organisiert", so eine Gruppe von Ordensleuten in Myanmar, die aus Gründen der Sicherheit um Anonymität bitten, mit Blick auf die soziale Situation und die spirituelle Not, die auch die katholischen Gläubigen in dieser dramatischen Phase des nationalen Lebens erleben.
Wie die Ordensfrauen berichten, ist der Weg, den die birmanische Kirche heute geht, der von Kardinal Charles Maung Bo während der Messe am 11. April 2021 am Sonntag der Barmherzigkeit aufgezeigt wurde, der einen Glauben wünscht, „der von Werken begleitet wird".
"Die Auferstehung“, so der Kardinal mit Blick auf die Osterzeit „ist das Fest der Hoffnung. Es ist die Überzeugung und Gewissheit, dass Gott selbst aus dem Grab Wunder wirken kann. Das Leben wird aus dem Tod sprießen, wenn die Zeit des Herrn kommt". "Das letzte Jahr war ein Jahr der Dunkelheit und des Todes, geprägt von so viel menschlichem Leid. Lassen wir zu, dass das Herz Christi alle heilt: die Unterdrücker und den Unterdrückten", sagte der Kardinal.
"Die Kirche“, erinnert Kardinal Bo mit einem expliziter Hinweis auf die Stadt Myitkyina im Norden von Myanmar im Bundesstaat Kachin, „war selbst in den Kampf unseres Volkes verwickelt und ist berufen, unser Volk mit Blut und Tränen zu begleiten. Sie hat eine authentische Via Crucis beschritten. Für viele von uns ist die dreizehnte Station des Kreuzwesgs, an der unsere Mutter Maria über die Leiche ihres Sohnes weint, ist Wirklichkeit geworden. Wir leben in einem Land, in dem Hunderte von Müttern mit untröstlichen Tränen leben, deren Herzen verletzt sind, weil ihre Kinder gefoltert und getötet werden. Für all diese Mütter und alle direkt Beteiligten, lasst uns um die Gnade beten, die sich aus dem Herzen Jesu ergießt."
„Ordensleute, Priester, Nonnen und christliche Laien haben ein tiefes Zeugnis des Glaubens dargeboten und das barmherzige Gesicht der katholischen Kirche während der Krise gezeigt", so der Kardinal, der bemerkte: "Mit Versammlungen und Gebetswachen haben sie das Volk in Momenten der Prüfung begleitet. Der Name Myitkyina wurde dank des inspirierenden Zeugnisses von Schwester Ann Rose Nu Tawng von den Schwestern des heiligen Franz Xaver auf die internationaler Ebene bekannt. Die Welt hat das kostbare Zeugnis gesehen, das bereit ist, angesichts eines Tsunami des Bösen zu geben. Ich empfehle allen das Zeugnis von Schwester Ann Roses rettender Liebe, das viele dazu inspiriert hat, die katholische Kirche und deren Ordensleute zu schätzen. Aus der Dunkelheit heraus, strahlt einfach Großzügigkeit mit großer Kraft".
"Diese Botschaft der Erlösung der Liebe“, so der Kardinal, „fasst die Botschaft der göttlichen Barmherzigkeit zusammen. Vergebung angesichts der Dunkelheit, Liebe angesichts des Hasses ist die Botschaft, die uns der Herr durch Schwester Faustina Kowalska und ihren vielen Erscheinungen gab. Gott ist barmherzig, er lässt uns nicht länger Jesus unter den Toten suchen, denn er lebt und ist der Herr des Lebens geworden. Das Geheimnis der Auferstehung wird durch die Barmherzigkeit Gottes offenbart".
"Unter all den großen Herausforderungen, denen wir uns heute gegenübersehen, suchen wir Gottes Barmherzigkeit. Die Zeiten sind dunkel, der Weg scheint herausfordernd. Wir brauchen das Licht der Barmherzigkeit Gottes in Myanmar…. Vertrauen wir jedes Haus und die ganze Nation der Barmherzigkeit Gottes an“, so der Erzbischof von Yangon abschließend.
(PA-JZ) (Fides 15/4/2021)


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