ASIEN/PAKISTAN - Regierung würdigt katholische Ordensfrau posthum: “Mutter der Vergessenen”

Donnerstag, 15 April 2021 menschenrechte   entwicklung   kindheit   kinder  

Karachi (Fides) - "Es macht uns zufrieden und stolz, dass die pakistanische Regierung Schwester Ruth Lewis als ‚posthum‘ mit dem Sitara-e-Imtiaz (Stern der Exzellenz), für ihre Verdienste um die Gesellschaft dieses Landes verliehen hat. Diese Auszeichnung gehört zu den höchsten zivilen Auszeichnungen des pakistanischen Staates und wird für besondere Verdienste um die Nation im Bereich Kultur und öffentliches Leben verliehen", so Kardinal Joseph Coutts, emeritierter Erzbischof von Karatschi, über die Ehrung der im Jahr 2020 verstorbenen katholischen Ordensfrau, die 52 Jahre ihres Lebens verlassenen und marginalisierten Kindern in Pakistan gewidmet hat.
„Wir danken Schwester Ruth Lewis und den Schwestern der Ordensgemeinschaft der Franziskanischen Missionsschwestern Christi des Königs (FMCK) für ihre großartige Arbeit mit Kindern“, so Kardinal Joseph Coutts. „Bereits 1959 reagierten die Missionsschwestern auf den wachsenden Bedarf in der südpakistanischen Hafenstadt Karatschi und erklärten sich bereit, Kinder mit geistiger und körperlicher Behinderung zu begleiten und zu betreuen. Nach dem Tod der Gründerin des Pflegeheims, Schwester Gertrude Lemmens, übernahm Schwester Ruth Lewis die Verantwortung für die Leitung des Hauses, das von Spenden abhängig war. Dank seiner geduldigen und kontinuierlichen Arbeit hat sich das Dar-ul-Sukun, d.h. das „Haus des Friedens und der Liebe“, zur größten Einrichtung dieser Art in der Stadt mit über 21 Millionen Einwohnern entwickelt. “
Kardinal Joseph Coutts, erinnerte in einem Gottesdienst zum Gedenken an Schwester Ruth an ihren treuen Dienst und bemerkte: „Schwester Ruth Lewis war eine sehr ruhige und bescheidene Person, sie entwickelte enorme Kraft, wenn es darum diesen geistig und körperlich behinderten Kindern zu dienen. Sie war in der Zivilgesellschaft und unter NGOs in der Zivilgesellschaft in Karatschi bekannt. Die Regierung der Provinz Sindh (deren Hauptstadt Karatschi ist) schätzte sie und ihre guten Werke, die sie seit 52 Jahren leistete. In der Stadt war sie als "Mutter der Vergessenen" bekannt, und dem wurde sie bis zum letzten Atemzug gerecht".
Schwester Ruth Lewis verlor am 20. Juli 2020 den Kampf gegen die Folgen einer Infektion mit dem Coronavirus (vgl. Fides 22.07.20). Sie war seit dem 8. Juli in Behandlung, nachdem sie positiv auf Covid-19 getestet worden war. Sie infizierte sich in ihrem Heim, in dem 21 Kinder im Juni 2020 als positiv getestet wurden. Die pakistanische Regierung verlieh ihr am 23. März 2021 anlässlich des "Pakistan Day" die posthume Auszeichnung. "Die Auszeichnung wurde von Cookie, einem ehemaligen Pflegekind des Heims entgegengenommen, heute selbst Mitarbeiter des Dar-ul-Sukun. Cookie erinnerte die verstorbene katholische Ordensschwester als „ihre Mutter“ und sagte: „Schwester Ruth war die Mutter aller Kinder des Dar-ul-Sukun. Sie hat sich um uns alle gekümmert, wie eine Mutter sich um ihre Kinder kümmert. “
Für ihre selbstlosen und leidenschaftlichen Dienste für "besondere Kinder" wurde Ruth Lewis bereits am 18. Januar 2014 mit dem Preis "Pride of Karachi" ausgezeichnet. 2018 wurde sie vom Gouverneur von Sindh für ihre Dienste für die Menschheit mit dem "Hakim Mohammad Saeed"-Preis ausgezeichnet. Im Zeichen der Dankbarkeit für die geleistete Sozialarbeit finanzierte die Regierung von Sindh anlässlich des 50. Jahrestages der Gründung des Dar-ul-Sukun den Bau eines dreistöckigen Gebäudes, um der wachsenden Zahl bedürftiger Kinder gerecht zu werden.
(AG-PA) (Fides 15/4/2021)


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