AFRIKA/ANGOLA - Missionare warnen: “Pandemie lässt bei Jugendlichen den Glauben schwinden”

Montag, 22 Februar 2021

SMA

Kikolo (Fides) - „Die Pandemie hat leider den Glauben der jungen Leute in der Gemeinde schwinden lassen. Nur wenige nehmen jetzt noch aktiv am Leben der Kirche und an den Sakramenten teil“, so der aus Benin stammende Pater Ulrich Houenahin Kossivi von der Gesellschaft für die Afrikamissionen (SMA). Er ist als Jugendseelsorger in der Gemeinde Santa Isabel im Bezirk Kikolo, einem großen nördlichen Vorort der Hauptstadt Luanda, tätig.
"Deshalb müssen wir jetzt dringend eine solide Gruppe dynamischer junger Menschen bilden, die ihre Altersgenossen aufsuchen, die den Pfad des Glaubens verloren haben, und sie wieder näher an Jesus heranzuführen", betont der Missionar, der er seit Oktober 2019 auch für das Bildungshaus der Afrikamissionare tätig ist, in dem er derzeit wohnt.
Pater Ulrich bereichtet, dass das Studienjahr für die sieben Seminaristen, darunter drei von der Gesellschaft der Afrikamissionen und vier aus der Diözese Caxito, gut begonnen hatte, bis die Pandemie einen Kurswechsel erzwang. „Die pastoralen Erfahrungen waren seither begrenzt, doch sie sind ein wichtiges Element der Ausbildung. Nur manchmal konnten die Schüler die SMA-Missionare bei ihren Krankenbesuchen begleiten oder Gottesdienste für die jungen Leute der Gemeinde gestalten. Am 18. Oktober 2020 wurden die Aktivitäten des Seminars schließlich eingestellt und seitdem unterstütze ich Pater Angelo Besenzoni (SMA) bei der Arbeit in der Gemeinde der Sagrada Família zusammen".
Der Missionar erwähnt auch die kritische wirtschaftliche Situation des Landes: „Die Hungersnot“, schreibt er in seinem Bericht zur Lage, „ist in viele Häuser eingekehrt und die Frustration wird auf den Straßen mit Kundgebungen und Protesten zum Ausdruck gebracht, denen sich insbesondere junge Menschen anschließen. Viele Angolaner sind überzeugt, dass es keine Hoffnung mehr auf eine besseres Zukunft gibt. Trotz der vielen Beschwerden und Proteste gegen die Regierung ändert sich nichts. Viele sagen resigniert, dass die Dinge sogar immer schlimmer werden. "
„Wenn ich persönlich auf die letzten drei Jahre zurückblicke, kann ich mit Sicherheit sagen, dass dies Jahre für mich der Gnade und des Wachstums waren“, schließt Pater Ulrich, der am 1. Juli 2017 zum Priester geweiht und auf Mission nach Angola geschickt wurde.
(UHK/AP) (Fides 22/02/2021)


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