AFRIKA/ANGOLA - Missionare helfen bei der Anmeldung im Einwohnermeldeamt

Donnerstag, 14 Januar 2021 zivilgesellschaft   gesellschaft   entwicklung  

SMA

Kikolo (Fides) - "Ein Personalausweis ist wertvoll, denn ohne ihn existiert man nicht für Staat und Gesellschaft", so Pater Renzo Adorni, Priester der Gesellschaft für die Afrikamissionen, der als Missionar in Angola lebt und arbeitet, in einem Schreiben an Fides. „Es ist eine wichtige Dienstleistung für unser Volk, der es den vielen Bauern, die vom Land in die Stadt ausgewandert sind, ermöglicht, eine Identität vorzuweisen. In ihrem Dorf brauchten diese Menschen keinen Personalausweis, weil jeder jeden kannte. Bis zum 22. Dezember wurden rund 7.700 Personalausweise registriert. "
„Dieser kostbare Dienst, den die katholische Kirche der Bevölkerung des Distrikts Kikolo am nördlichen Stadtrand von Luanda bietet”, so der Missionar, der in der Pfarrei Bom Pastor tätig ist, wurde auf Initiative unserer jungen Leute von der Kommission für Gerechtigkeit und Frieden auf den Weg gebracht und am 6. Januar haben wir mit ihnen und in Zusammenarbeit mit der Provinzbehörde die Aktivitäten wieder aufgenommen, damit wir möglichst viele Personen ohne Papiere beim Einwohnermeldeamt registrieren."
In Bezug auf die Pandemie betont Pater Adorni, dass viele Menschen, nicht an Covid-19 sterben sondern an den wirtschaftlichen, familiären und sozialen Folgen der Krise. „Die Mehrheit der rund 7 Millionen Einwohner von Luanda lebt in unseren armen Vororten. Menschen und Familien, die bereits von langen Wirtschaftskrisen und den Auswirkungen der Korruption mit unsicherer Beschäftigung, Hungerlöhnen, wenig oder keinem sozialen Schutz überleben, indemsie einen kleinen Handel auf dem Markt betreiben, ohne zu wissen, ob sie morgen etwas haben werden. Sie hoffen nur, dass Malaria, Typhus, Tuberkulose, Tumore, verschiedene Infektionen und Hexerei ihnen ein ohnehin schon schwieriges Leben nicht zusätzlich erschweren ".
„Seit einigen Monaten sehen wir Dinge, die wir noch nie zuvor gesehen haben: junge Menschen gehen auf die Straße, um zu protestieren. Ende November bestiegen einige junge Leute sogar das große Denkmal, das dem „Vater der Unabhängigkeit“, Agostinho Neto, gewidmet ist.” Trotz der Ausschreitungen, in deren Rahmen mehrer junge Demnonstraten verhaftet wurden, „war dies nicht umsonst: Präsident João Lourenço traf die Vertreter der Demonstranten zu Gesprächen“, so der Missionar.
"Seit einigen Monaten feiern wir die Gottesdiensste im Innenhof der Pfarrei“, so der Missionar abschließend zum Leben der Gemeinde in Zeiten von Corona, „da gibt es mehr Platz, es ist gesünder und es ist einfacher, Abstand zu halten“. „Wegen der Ausgangssperre”, mussten wir an Heilig Abend den Gottesdienst um 16.30 Uhr feiern. Am kürzlichen Fest der Offenbarung des Herrn war ich angenehm überrascht von der großen Anzahl von Gläubigen, die kamen, um ihre 2020 geborenen Kinder dem Herrn vorzustellten."
(RA/AP) (Agenzia Fides 14/1/2021)

SMA


Teilen: