ASIEN/THAILAND - Pandemie verschärft Geschlechterdiskiminierung am Arbeitspaltz

Mittwoch, 13 Januar 2021 menschenrechte   frauen   arbeit   menschenwürde   pandemie  

Bangkok (Fides) – In Thailand sind über 47% der Beschäftigten Frauen, die jedoch oft unfair und diskriminierend behandelt werden: Sie wird weniger bezahlt als Männer und verichten nicht selten in den schwerste Arbeit unter und unsicheren Bedingungen, oft ohne Arbeitsvertrag und in illegalen Arbeitsverhältnissen. Diese Situation prangert Focsiv (Internationaler Freiwilligendienst der Föderation christlicher Organismen) zusammen mit der italienischen Caritas im Rahmen der Kampagne "Gebt uns heute unser tägliches Brot" an. Dabei beklagen die kirchlichen Hilfsorganisationen, dass „vor allem die Pandemie die Rechte aufhebt und die Würde der Frauen gefährdet".
Die Geschichte von Pi Toi, einer Thailänderin, die auf einer Gummiplantage arbeitet, ist symptomatisch: "Nur wenn zwei Eimer voll sind und der flüssige Gummi im Tank abgegegeben ist, den der Besitzer alle drei Tage leert, kann Pi Toi die vier Kilometer nach Hause gehen und sich um ihre Kinder Jirawat und Gamon kümmern, die von der Schule zurückkehren, ihr Mittagessen vorbereiten, zusammen mit ihrem Mann essen, dafür sorgen, dass die Hühner versorgt werden, dass das Schwein gefüttert wird ...“. Wie Beppe Pedron erzählt, der im Rahmen der von Caritas und Focsiv geförderten Kampagne arbeitet, verdient Pi Toi kaum das tägliche Brot für die Familie.
Ihre Geschichte soll eine Bestandsaufnahme des Zustands der Frauen in Asien und in der Welt widerspiegeln, die derzeit durch die Pandemie verschärft wird: In Südasien – so die beiden Netzwerke - arbeiten über 80% der Frauen, 74% in Afrika südlich der Sahara und 54% in Lateinamerika in so genannten informellen Beschäftigungsverhältnissen ohne Schutz oder Mindestlohn. Darüber hinaus hat geschlechtsspezifische Gewalt aufgrund der begrenzten Mobilität und der sozialen Isolation zugenommen. Rund 243 Millionen Frauen wurden 2019 Opfer von Missbrauch, und es wird geschätzt, dass diese Zahl aufgrund der Pandemie gestiegen ist.
Es sollte hinzugefügt werden, dass Thailand in der Region Südostasien trotz allem auch ein eher postivies Beispiel im Vergleich zu vielen anderen Nachbarstaaten darstellt. „Auf dem thailändischen Arbeitsmarkt sind 32% der Arbeitsplätze im Management von Frauen besetzt, und nur 5% der mittelständischen Unternehmen haben keine Frauen in Managementpositionen, was eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Vorjahreswert von 19% darstellt. Um dies zu bestätigen - dokumentiert Focsiv immer noch -, gibt es selbst in den höchsten Positionen des CEO in großen Unternehmen 24% Frauen. Damit liegt Thailand deutlich über dem Weltdurchschnitt von 20% und dem asiatischen von 13%“, heißt es dazu.
(EG-PA) (Fides 13/1/2021)


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