Port au Prince (Fides) – Der am vergangenen 10. November entfürte Pater Sylvain Ronald von den Scheut-Missionaren (CICM), wurde am späten Abend des 13. November auf dem Champ de Mars, wenige Meter vom Nationalpalast entfernt, im Herzen der Hauptstadt Port-au-Prince freigelassen.
Die Konferenz der haitianischen Ordensleute, die über die Entführung des Priesters informiert hatte (vgl. Fides 13/11/2020), hatte die Entführer gebeten, die Geisel freizulassen, da die Ordensgemeinschaft nicht über die zur Zahlung des beantragten Lösegelds erforderliche Summe verfügte und hatte katholische Gemeinden eingeladen, sich einer Gebetskette für den entführten Missionar anzuschließen.
Unterdessen äußerte sich auch der Bischof von Les Cayes, Kardinal Chibly Langlois, am 13. November zu der Entführung und verurteilte die Gewalt im karibischen Land und die Entführung von Pater Sylvain. Er sei bestürzt, so der Kardinal, über das Phänomen der wachsenden Unsicherheit und besorgt über das Wiederaufleben von Banditentum im Land. "Es gibt Menschen, die befreit werden, aber es gibt auch viele andere, denen ihr Stück gestohlen wurde, ganz zu schweigen von denen, die getötet werden, Gewalt erleiden und ihr Eigentum verlieren". Der Kardinal hatte am vierten Kongress der "Nationalen Kommission für Gerechtigkeit und Frieden" teilgenommen, der vom 9. bis 13. November in der Stadt Papaye (Hinche) tagte.
(CE) (Fides 16/11/2020)