ASIEN/LIBANO: Katholische Patriarchen nach Waffenstillstand in Bergkarabach: “Armenische Brüder und Schwestern in ihrer Würde verletzt“

Freitag, 13 November 2020 mittlerer osten ostkirchen kriege coronavirus

LIBANON

2024-04-16
Gibt es Destabilisierungsversuche in dem von einer Wirtschaftskrise und dem Konflikt im Nahen Osten erschütterten Land?

2024-04-09
Nach Mord an Politiker: Maronitischer Patriarch ruft zur Ruhe auf

2024-02-22
WCAL-Group: “Unerträgliche Gräueltaten” gegen Palästinenser im Gazastreifen

2024-01-04
Maronitische Bischöfe schlagen Alarm: Eskalation des Krieges hat den Libanon erfasst

2023-09-26
Ökumenisches Gebet: 500 Jugendliche aus den Kirchen des Nahen Ostens beten für das Gelingen der Bischofssynode

2023-08-03
Zusammenstöße im Flüchtlingscamp Ain Al Hilweh: Nach heftigen Kämpfen in der Nacht hat sich die Lage beruhigt

Bkerké (Fides) - Die katholischen Patriarchen des Libanon erklären ihre Verbundenheit mit "den armenischen Brüdern und Schwestern in Berg-Karabach und Armenien, die in ihrer Würde verletzt und von den Folgen des Krieges mit Aserbaidschan betroffen sind". Der Vorstand des Rates der katholischen Patriarchen und Bischöfe im Libanon äußerte sich am Donnerstag, dem 12. November, nach einem Treffen im maronitischen Patriarchats in Bkerké. An dem Treffen nahmen der maronitische Patriarch Bechara Boutros Rai, der syrisch-katholische Patriarch Ignace Youssif III. Younan, der griechisch-katholische melkitische Patriarch Youssef Absi und der armenisch-katholische Patriarch Krikor Bedros XX .Ghabroyan teil. In der am Ende des Treffens veröffentlichten Erklärung erinnerten die Patriarchen an die Opfer des Konflikts und das Leid der Zivilbevölkerung und forderten die UN auf, die Ursachen des in diesem Gebiet des Kaukasus seit Jahrzehnten schwelenden Konflikts zu lösen. "Wir vertrauen auf die Weisheit und Einheit des armenischen Volkes", schreiben die Patriarchen, "und wir beten zu Gott, damit er in ihrer Situation beistehen möge".
Am späten Abend des 9. November wurde ein sechswöchiger Konflikt von den Vertretern Armeniens und Aserbaidschans mit der Unterzeichnung eines Waffenstillstand für den in Berg-Karabach beendet. Die Vereinbahrungen waren mit der Vermittlung des russischen Präsidenten Wladimir Putin erreicht worden. Viele Armenier betrachten den Waffenstillstand als Kapitulation, wie auch Boutros Marayati, armenisch-katholischer Erzbischof von Aleppo, gegenüber Fides erklärte (vgl. Fides 10/11/2020). Das Abkommen sieht den Einsatz russischer Friedenseinheiten entlang der Front und die Bewachung des Korridors zwischen Karabach und Armenien vor. Bis Anfang Dezember sollen sich armenische Truppen aus den zum Zeitpunkt des Waffenstillstands besetzten Gebieten zurückziehen.
(GV) (Fides 13/11/2020)