Abidjan (Fides) – Während Unabhängige Wahlkommission der Elfenbeinküste heute den Sieg des scheidenden Präsidenten Alassane Ouattara mit 94% der Stimmen bei den Wahlen vom 31. Oktober bei einer Wahlbeteiligung von 53,9% bekannt gab, will die Opposition die Ergebnisse nicht anerkennen und kündigte bereits die Schaffung eines "Nationalen Übergangsrates" an.
Die Wahl war in verschiedenen Teilen des Landes von gewalttätigen Protesten geprägt. Insbesondere in den Städten Yamoussoukro (politische Hauptstadt) und Abidjan, in den Gemeinden Cocody im Bezirk Blockhaus sowie in Bingerville und Anyama, wo die Wahllokale geplündert wurden. Bei den Ausschreitungen gab es Tote und es wurden erhebliche materiellen Schäden verursacht.
Unterdessen berichtet die Generaldirektorin des Wahlkreisces „Andokoi 1-Zentrum“ in der Gemeinde Yopougon, Diarra Zénéka, von einem relativ ruhigen Verlauf der Stimmabgabe: "Ab 8 Uhr morgens verlief alles ordnungsgemäß, die Wähler kamen zahlreich in der Absicht, ihre Bürgerpflicht zu erfüllen; zu Spannung kam es nur, weil einige Wähler ohne ihren Wahlausweis und ihre gültigen Ausweispapiere an den Wahlen teilnahmen wollten, doch mithilfe der Polizei konnte die Ruhe wiederhergestellt werden.“ In diesem aus 7 Wahllokalen bestehenden Wahlkreis "lag die Wahlbeteiligung bei etwas mehr als 80%", bestätigt Diarra Zénéka.
Im Wahllokal in der „Sainte Marie de Cocody High School“ im Osten von Abidjan gab der scheidende Präsident Alassane Ouattara am späten Morgen seine Stimme ab. "Ich habe gerade meine Bürgerpflicht erfüllt und bitte alle meine Mitbürger, die Frieden und Patriotismus lieben, zu wählen", sagte Alassane Ouattara nach der Abgabe seines Wahlscheins. Das scheidende Staatsoberhaupt wandte sich an die Opposition und rief zur Ruhe auf: "Ich appelliere an diejenigen, die zu zivilem Ungehorsams aufgerufen haben, aufzuhören, denn die Elfenbeinküste brauch Frieden".
Wie die Unabhängige Wahlkommission CEI gab Anfang der Woche bekannt gab, haben von den 7,5 Millionen registrierten Wählern nur etwas mehr als 3 Millionen ihren Wahlschein abgeholt.
Von den vier vom Verfassungsrat ausgewählten Kandidaten nahmen nur der scheidende Kandidat Alassane Ouattara und Konan Kouassi Bertin am Wahlkampf teil, währen Henri Konan Bédié und Pascal Affi N'Guessan nicht aktiv um Stimmen warben.
(S.S.) (L.M.) (Fides 3/11/2020)