ASIEN/INDIEN - “We Stand with Stan”: Kampagne zur Freilassung eines verhafteten Jesuitenpaters

Dienstag, 20 Oktober 2020 menschenrechte   jesuiten   zivilgesellschaft   orden  

New Delhi (Fides) - "Wir werden unerbittlich sein, bis Pater Stan Swamy und alle fälschlicherweise inhaftierten Menschenrechtsaktivisten bedingungslos freigelassen werden. Wir stehen denen nahe, die ihr Leben der Mission widmen, um ein Indien und eine Welt zu schaffen gerechter, freier, menschlicher und brüderlicher ist. Wir werden mit der Kraft des Heiligen Geistes alles Mögliche tun, um diese Mission zu erfüllen“, betont Pater Cedric Prakash, ein Jesuit, der sich für die Förderung der Menschenrechte und die soziale Integration in Indien einsetzt, über die Kampagne, die mit öffentlichen Märschen und in sozialen Medien - unter dem Motto "We Stand with Stan" für die Freilassung von Pater Stan Swamy auf den Weg gebracht wurde. Der 83-jährige Jesuitenpater, der für sein Engagement für die indigenen Völker im nordwestlichen Bundesstaat Jharkhand bekannt war, wurde am 8. Oktober von der National Investigation Agency (NIA) unter schweren Vorwürfen festgenommen, die von dem Ordensmann selbst und der indischen Kirche dementiert wurden: er soll Mitglied der maoistischen bewaffneten Partei sein und sich des Aufruhrs und des Terrorismus schuldig gemacht haben. Pater Stan wurde bis zum 23. Oktober in Mumbai in Untersuchungshaft genommen. Seine Verteidiger sagen, er sehe sich "mit erfundenen und manipulierten Beweisen konfrontiert".
Wie seine Mitbrüder mitteilen, setzt sich Pater Swamy seit Jahren für die Verteidigung der Rechte der Adivasis (Ureinwohner), insbesondere im Hinblick auf die Frage des Anspruchs auf ihr angestammten Land, ein und versucht sie vor wirtschaftlichen Interessengruppen zu schützen, die ihre Gebiete nutzen wollen. Zwei Tage vor seiner Verhaftung hatte Pater Stan Swami hatte über das Schicksal der Adivasis im Gefängnis berichtet und die Verhaftung von Tausenden junger Indigenen angefochten, die als "Maoisten" bezeichnet wurden, nur weil "sie die ungerechte Entfremdung und Entwurzelung aus der eigenen Heimat in Frage stellen und sich ihr widersetzen". Dies könnte nach Ansicht der Verteidiger der eigentliche Grund für die Verhaftung des Priesters sein.
Pater Prakash erinnert daran, dass 16 weitere Personen in den letzten Wochen wegen ähnlicher Anschuldigungen festgenommen wurden, darunter die bekannten Menschenrechtsaktivsten Arun Ferreira und Sudha Bharadwaj, beide Anwälte, sowie die Schriftsteller Vernon Gonsalves und Varavara Rao. Pater Prakash warnt: "Die Menschenrechtsalge und die Situation der Menschenrechtsschützer spitzt sich zu. Zivilgesellschaftliche Gruppen und Einzelpersonen werden fortwährend von den Behörden eingeschüchtert. Man kann sagen, dass man versucht Indiens lebendige Zivilgesellschaft auf systematische Weise auszurotten. Aber was auch immer passiert, unsere Kampagne wird unvermindert fortgesetzt."
(PA) (Fides 20/10/2020)


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