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Istanbul (Fides) - Die eventuelle Umwandlung der Hagia Sophia in Istanbul in eine Moschee "wird Millionen von Christen auf der ganzen Welt gegen den Islam aufbringen", mahnt der ökumenische Patriarch von Konstantinopel von Bartholomaios I. mit Blick auf die mögliche Entscheidung des türkischen Staatsrates, der in einer für Donnerstag, den 2. Juli geplanten Sitzung eine erneute Öffnung des Monuments für den islamischen Kult beschließen könnte. Damit würde die Entscheidung, mit der die damalige türkische Regierung 1934 die antike byzantinische Basilika, die seit der osmanischen Eroberung von Konstantinopel (1453) als eine Moschee benutzt worden war, in ein Museum umgewandelt hatte, rückgängig machen. Bartolomaios, der als Primus inter pares großen Einfluss auf die orthodoxen Gemeinden hat, äußerte sich während der göttlichen Liturgie, die am Dienstag, dem 30. Juni, in der orthodoxen Kirche der Heiligen Apostel im Istanbuler Stadtteil Feriköy stattfand. Die Hagia Sophie sei aufgrund ihrer Heiligkeit - so der Patriarch - ein Zentrum des Lebens, "in dem sich Ost und West umarmen", und eine eventuelle Umwandlung in einen Ort der islamischen Anbetung "wird einen Bruch zwischen diesen beiden Welten verursachen”.
Im 21. Jahrhundert - fuhr der Patriarch fort - ist es "absurd und schädlich, dass die Hagia Sophia von einem Ort, an dem die beiden Völker sich begegnen und ihre Größe bewundern können, wieder zu einem Ort der Konfrontation wir“. Die Hagia Sophia, gehöre nicht nur den derzeitigen Eignern „sondern der gesamten Menschheit", und das türkische Volk trage eine große Verantwortung, die „Universalität dieses wunderbaren Denkmals zum Leuchten zu bringen". Sie sei als Museum “der symbolische Ort der Begegnung, des Dialogs, der Solidarität und des gegenseitigen Verständnisses zwischen Christentum und Islam".
(GV) (Fides 01/07/2020)