Florenz (Fides) - Die Basilika Santa Croce in Florenz lud gestern zum interreligiösen Gebet für die von Covid 19 Betroffenen und für alle ein, die in Italien und auf der ganzen Welt immer noch unter der Pandemie und ihren sozialen und wirtschaftlichen Folgen leiden. Der Oberrabbiner der jüdischen Gemeinde, Gad Fernando Piperno, der muslimische Imam Izzedin Elzir, die Pastorin der Waldenserkirche, Letizia Tomassone, und der Dekan der orthodoxen Gemeinschaften der Toskana, Ioan Trandafir, beteten gemeinsam mit Pater Paolo Bocci, Rektor der Basilika, und Don Alessandro Andreini, Vizepräsident der „Opera di Santa Croce”.
Das Gebet wurde mit Grußworten der Kardinäle Giuseppe Betori, Erzbischof von Florenz, und Miguel Angel Ayuso Guixot, Präsident des Päpstlichen Rates für den interreligiösen Dialog, sowie des des Prinzen von Jordanien, El Hassan Bin Talal, Präsident des Royal Institut for Inter-faith Studies in Amman, eröffnet.
"Dieses Gebet an einem Ort voller Schönheit und Geschichte, ist eine bedeutende Geste", schrieb Kardinal Ayuso Guixot, der auch Präsident des Hohen Komitees für menschliche Geschwisterlichkeit ist, das erst vor einem Monat am 14. Mai zu einem weltweiten Gebet eingeladen hatte. „Sie erkennen sich nicht nur gegenseitig an, sondern versuchen, sich in einem Moment zu anzuerkennen, der zwar von ungewöhnlichen Umständen, aber auch von Freundschaft und tiefem Respekt geprägt ist”, so Ayuso Guixot. “Im anderen den Bruder oder Schwester zu erkennen, wenn er sich dem Höchsten zuwendet, ihm zuzuhören, ihn zu schätzen, ist ein Zeichen der Gemeinsamkeit und des Zusammenwirkens."
“Unsere Stadt hat immer den Geist der Brüderlichkeit gepflegt” so Kardinal Betori, “ Heute sind Sie hier, um in gewissem Sinne diesen Geist der Brüderlichkeit zu erneuern, ohne die vielen Menschen zu vergessen, die unter schwerwiegenden wirtschaftlichen und sozialen Folgen des Verlusts von Arbeit, Armut und Verlassenheit leiden." Prinz El Hassan Bin Talal betonte: „Die dramatischen Auswirkungen der Pandemie dürfen bei der Rückkehr zur vorherigen Normalität nicht einfach vergessen werden, damit die Betroffenen, die am stärksten gefährdet sind, nicht in die unmenschlichen Archive der Geschichte verbannt werden. Ist es nicht an der Zeit, dass unsere Welt - nach den Worten des Zweiten Vatikanischen Konzils - ein "Sakrament der Einheit" für die gesamte menschliche Familie wird? Oder - nach den Worten des Rates und von al-Azhar - "ein Sakrament der Einheit" für "menschliche Brüderlichkeit?”.
(SL) (Fides 15/6/2020)