ASIEN/SRI LANKA - DIE ERHOHLUNG DES FREMDENVERKEHRS IN SRI LANKA FÖRDERT DEN FRIEDEN. ERZBISCHOF OSWALD GOMIS VON COLOMBO ÜBER DIE DERZEITIGE SITUATION UND ÜBER DIE HOFFNUNGEN DES LANDES

Montag, 29 September 2003

Colombo (Fidesdienst) – Mit der Erhohlung des Fremdenverkehrs auf der Insel Sri Lanka, wächst in dem von einem 20jährigen Bürgerkrieg erschütterten Land auch die Hoffnung auf einen dauerhaften Frieden. Mit einem Wirtschaftsaufschwung, wachsendem Wohlergehen unter der Bevölkerung, sinkenden Arbeitslosenzahlen und einem Rückgang der Armut nähert sich auch der endgültige Frieden und die Aussöhnung unter der gemarterten Bevölkerung Sri Lankas. Diese Meinung vertritt Erzbischof Oswald Gomis von Colombo im Gespräch mit dem Fidesdienst.
„Es gibt gute Aussichten für den Friedensprozess!“, so der Erzbischof von Colombo optimistisch. „Ich bin zuversichtlich, bald werden die Friedensverhandlungen wieder aufgenommen werden: die Kernfrage ist dabei die Autonomie für die Regionen im Nordosten des Landes im Rahmen eines föderativen Systems“.
Der Fremdenverkehr ist die Haupteinkommensquelle des Landes. Allein im vergangenen Jahr ist der Umsatz im Fremdenverkehrssektor um 22% angestiegen und 2003 wurden bereits 500.000 Besucher registriert, ein beachtliches Wachstum, das die gesamte Wirtschaft ankurbelt. Die Regierung gab bekannt, man werde, sollte der Frieden halten und der Trend weiterhin positiv sein, in den Hotelsektor und die Ausbildung von Fachpersonal für den Fremdenverkehr investieren.
Sri Lanka ist nicht nur bekannt für seine Teeplantagen, auf denen wertvolle Teesorten wachsen, die in allen westlichen Ländern verkauft werden, sondern auch als wegen seiner landschaftlichen Schönheit und den Einrichtungen des Theravada-Buddismus beliebtes Fremdenverkehrsziel. Doch der Fremdenverkehrsbereich hatte unter den Folgen des Bürgerkriegs zwischen den beiden Volksgruppen des Landes (Singhalesen und Tamilen) gelitten, der 1893 ausgebrochen war. Bei dem Konflikt starben insgesamt rund 65.000 Menschen. Mit einem Waffenstillstandsabkommen im Februar 2002 begann schließlich die Annäherung zwischen der Regierung und den tamilischen Rebellen, die Autonomie für den Nordosten der Insel fordern. Nach dem Waffenstillstand wurden mit norwegischer Vermittlung auch Friedensgespräche aufgenommen, die jedoch an der Frage einer „Interims-Verwaltung“ für die nördlichen Regionen des Landes zunächst gescheitert waren.
Nach Ansicht der Bischöfe, die sich zu Gesprächen mit den Anführern der Rebellebewegung getroffen haben, wünschen jedoch auch die Rebellen einen Ausweg aus dem Tunnel der Gewalt, in dem sich das Land seit 20 Jahren befindet.
Die Bischöfe fordern deshalb die Katholiken und allen Menschen guten Willens auf, „fortwährend für die Wiederaufnahme der Friedensverhandlungen und deren erfolgreichen Verlauf zu beten, damit es im Land wieder Harmonie zwischen allen Gemeinschaften geben kann“. (PA) (Fidesdienst, 29/9/2003 – 39 Zeilen, 391 Worte)


Teilen: