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Yangon (Fides) - Im vergangenen Monat wurden in verschiedenen Regionen Myanmars, insbesondere in den Staaten Chin und Rakhine, über 50 Zivilisten bei Konflikten zwischen Separatisten und Armee getötet. In Chin starben mindestens 29 Menschen bei Gefechten in Paletwa (Distrikt Matupi), wo im April das christliche Dorf Nanchaungwa von der birmanischen Luftwaffe ("Tatmadaw") ins Visier genommen wurde. Bei Angriffen am 7. April gab es sieben Tote und acht Verletzte. Das Gebiet wurde jedoch bereits am Wochenende vom 14. auf den 15. März umkämpft, wobei mindestens 21 Einwohner getötet wurden, nachdem Armeesoldaten das Feuer eröffnet hatten. In vier Dörfern, die größtenteils von Christen bewohnt werden, kam es auch im Distrikt Paletwa zu Gefechten mit Dutzenden Verletzten, so dass etwa zweitausend Einwohner in eine nahe gelegene Stadt flohen.
Obschon der Krieg unterschiedslos alle Einwohner trifft, gibt es doch in vielen Gebieten Myanmars Christen - und darunter auch Katholiken, die einen hohen Preis zahlen. Zu den Auswirkungen des Konflikts kommt die Verbreitung von Covid-19, wobei nur in seltenen Fällen militärische Aktionen ausgesetzt wurden. Trotz eines seit acht jahren geltenden Waffenstillstands zwischen der Armee und den Separatisten der „Karen National Union” kam es im Februar zu Bombenanschläge auf Karen-Dörfer (ebenfalls mit christlicher Mehrheit), auf die ein massiver Exodus folgte.
Am 17. April sagte der Sprecher des UN-Menschenrechtsbüros in Genf, Rupert Colville, dass die Militäroperationen in Myanmar seit dem 23. März "mindestens 32 Tote und 71 Verletzte zur Folge hatten, hauptsächlich Frauen und Kinder, wobei auch Schulen zerstörten und Häuser in Brand gesteckt wurden."
Laut birmanischen Quellen sind bewaffnete Zusammenstöße in den Bundesstaaten Rakhine, Chin, Karen und Northern Shan zu verzeichnen, in denen christliche, muslimische und hinduistische Minderheiten stark vertreten sind. Insbesondere das Christentum - die zweite Religion des Landes nach dem Buddhismus - wird hauptsächlich von Chin, Khacin, Karen, Shan und Eurasiern praktiziert und ist besonders unter den Chin weit verbreitet, deten Staat der einzige in Myanmar mit christlicher Mehrheit ist. Die Katholiken werden auf etwa 750.000 geschätzt (etwa 1,5% der Bevölkerung).
Die buddhistische Gemeinschaft signalisiert unterdessen die Absicht „auf der Grundlage einer gemeinsamen Plattform Hand in Hand zu arbeiten, um Covid-19 zu begegnen und gemeinnützige Aktivitäten der Solidarität durchzuführen", so der buddhistische Mönch Sitagu Sayadaw. Die buddhistische Gemeinde spendete unterdessen auch 10 000 Dollar an den von Papst Franziskus eingerichteten Corona-Hilfsfonds. Der Spendenbetrag wurde bereits an Erzbischof Marco Tin Win von Mandalay übergeben. Im Namen der buddhistischen Glaubensgemeinschaft wurden auch Waisenhäusern, die von der Erzdiözese Mandalay verwaltet wurden, mit Nahrungsmittelhilfen versorgt. Der Mönch fügte hinzu, dass der Beitrag "ein Zeichen des Mitgefühls" sein soll, eine Tugend, die allen Religionen gemeinsam ist: Buddhismus, Christentum, Islam und Hinduismus.
(MG-PA) (Fides 18/4/2020)
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