ASIEN/KAMBODSCHA - Buddhisten und Christen gemeinsam für Versöhnung und Frieden

Dienstag, 27 Mai 2025 dialog   buddhismus  

Phnom Penh (Fides) - „Dialog und Geschwisterlichkeit sind die Schlüsselwörter, um auf dem Weg des Friedens voranzukommen. Mit Papst Leo XIV. wollen wir den Dialog fortsetzen und Brücken bauen. Dieses 8. christlich-buddhistische Kolloquium, an dem 50 internationale buddhistische und katholische Delegierte aus 20 Ländern und 100 buddhistische und katholische Delegierte aus Kambodscha teilnehmen, ist ein Ereignis, das in der Geschichte unserer kleinen katholischen Kirche in Kambodscha bleiben und die Arbeit des Dialogs und des Friedens, die hier und in unseren jeweiligen Ländern geleistet wird, stärken wird", so der Apostolischer Vikar von Phnom Penh, Bischof Olivier Schmitthaeusler, am heutigen 27. Mai, in seinem Grußwort an die zahlreichen Gäste, Experten und religiösen Führer, die sich zum 8. christlich-buddhistischen Kolloquium in Kambodscha zusammengekommen sind, das unter dem Motto „Gemeinsam arbeiten wir am Aufbau des Friedens durch Versöhnung und Resilienz“ steht.

Zum Auftakt der Konferenz begrüßte der Bischof die katholische Kirche Kambodschas, „eine kleine Kirche mit etwa 20.000 Gläubigen, 80 Priestern, darunter 14 einheimischen Priestern, und 200 Ordensleuten, darunter 15 einheimischen Ordensfrauen“, und dankte den höchsten zivilen und religiösen Autoritäten Kambodschas, wie dem Minister für Religionen und Kult. „In der kambodschanischen Realität leben wir in Frieden und Harmonie zusammen“, sagte der Bischof, „und es ist der Frieden, der es uns ermöglicht, unsere Gesellschaft aufzubauen und mit Zuversicht in die Zukunft zu blicken“.
Der Apostolische Vikar erinnerte auch an Papst Franziskus und bemerkte, dass er „durch seine Worte und Taten neue Perspektiven der Begegnung eröffnet hat, um die Kultur des Dialogs als Weg, die gemeinsame Zusammenarbeit als Lebensform und das gegenseitige Verständnis als Methode und Kriterium zu fördern“, wie es im Dokument über die Brüderlichkeit aller Menschen für ein friedliches Zusammenleben von 2019 heißt.

Der Bischof erinnerte auch an den heiligen Johannes Paul II., als „Freund des ehrwürdigen Patriarchen von Phnom Penh, Samdach Tep Vong, der letztes Jahr verstorben ist“, und an die vier Aspekte des interreligiösen Dialogs, die im Dokument „Redemptoris Missio“ von 1990 enthalten sind: „Der Dialog des Lebens, der jedem Menschen offensteht, ist das tägliche Leben eines jeden von uns, besonders hier in Kambodscha, wo Buddhisten, Christen und Muslime in Harmonie im Austausch des Lebens leben“. Dazu komme „der Dialog der Tagen, durch Erziehung zum Frieden und zur Solidarität“, sagte er und „in Kambodscha führen wir viele gemeinsame Aktivitäten durch: Besuche in Gefängnissen, Krankenhäusern, interreligiöse Jugendlager, Umwelttage, Grundschulen“. Drittens gebe es den theologischen Dialog, „den wir während dieser Konferenz erleben werden, und ich möchte den vielen Rednern danken, die uns bei unseren Überlegungen helfen werden“. Schließlich sei da noch „der Dialog der religiösen Erfahrung, der die Gläubigen zur Kontemplation führt, um das Geheimnis Gottes zu durchdringen“.

Der Vikar erinnerte weiter daran, dass „Papst Leo zu Beginn seines Pontifikats als Sohn des heiligen Augustinus uns aufforderte, einander mit der einen Liebe zu lieben, die von Gott kommt, und in der Wahrheit zu leben, um die Gerechtigkeit in unseren Gesellschaften zu fördern. Diese Gerechtigkeit sichert das Gemeinwohl und die Würde eines jeden Menschen und ist die Grundlage für den Frieden“. Der Friede, so fügte er hinzu, „ist nicht einfach die Abwesenheit von Krieg, sondern das Zusammenleben in Geschwisterlichkeit und Harmonie“, und so hoffte er, dass die Initiative des christlich-buddhistischen Kolloquiums „ein sichtbares Zeichen dieser Harmonie sein möge, die in diesem Jubiläumsjahr der katholischen Kirche jeden von uns zur Hoffnung führen wird“.

Vom 26. bis 29. Mai 2025 kommen Religionsführer und Wissenschaftler aus aller Welt in Phnom Penh zusammen. Das von der katholischen Kirche in Kambodscha und dem Dikasterium für den interreligiösen Dialog des Vatikans gemeinsam organisierte Treffen, an dem Vertreter aus 16 Ländern sowie Delegierte der Föderation der Asiatischen Bischofskonferenzen (FABC) teilnahmen, baut auf einer Tradition spiritueller Partnerschaft auf, die ihre Wurzeln in der Erklärung über das Verhältnis der katholischen Kirche zu nichtchristlichen Religionen „Nostra Aetate“ (1965) hat, in dem der Buddhismus als Weg zur „vollkommenen Befreiung“ anerkannt wurde.
Seit ihrer Gründung im Jahr 1995 in Taiwan hat die Konferenz in Ländern wie Indien, Japan, Italien und Thailand stattgefunden. Die diesjährige Konferenz befasst sich mit globalen Themen wie Gewalt, sozialer Spaltung und ökologischen Krisen und betont, wie buddhistische und christliche Werte (Mitgefühl, Gerechtigkeit und Liebe) dazu beitragen können, widerstandsfähige Gemeinschaften aufzubauen und die Menschenwürde wiederherzustellen.
(PA) (Fides 27/5/2025)


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