AFRIKA/D.R. KONGO - Ein Jahr nach der Regierungsbildung: Bischöfe ziehen Bilanz

Dienstag, 3 März 2020 bischöfe   gerechtigkeit  

Kinshasa (Fides) - "Ein Jahr nach dem Wechsel an der Spitze des Staates sind mehrere Krisen aufgetreten, die Anlass zur Sorge im Hinblick den lang erwarteten tatsächlichen sozialen Wandel geben", schreiben die Bischöfe der Demokratischen Republik Kongo (DR Kongo) in ihrer Botschaft, in der sie ein Jahr nach dem Wahlsieg von Präsident Félix Tshisekedi und dessen Regierungsbündnis mit dem ehemaligen Präsidenten Kabila Bilanz ziehen.
Die Bischöfe unterstreichen „die besorgniserregende Spannung innerhalb der Regierungskoalition, die Auswirkungen auf die Regierungsführung hat und die Funktionsweise des Staatsapparats untergräbt. Die Verbündeten scheinen sich mehr um ihre politische Positionierung als um den Dienst am Volk zu kümmern, das weiterhin unter Armut leidet. Viele der Probleme des Landes bleiben aufgrund der Krise, die die Koalition untergräbt, ohne angemessene Lösungen.“
Während dies geschieht, "bereichern sich politischer Akteure auf Kosten der Bevölkerung. Korruption und Veruntreuung gehen weiter. Erschwerend kommt hinzu, dass diese Verbrechen von denselben Menschen begangen werden, die als Garanten für das Gemeinwohl berufen sind ", prangern die Bischöfe an.
Hinzu kommen Bedenken hinsichtlich der anhaltenden Unsicherheit in verschiedenen Gebieten der Demokratischen Republik Kongo: "Wir sind weiterhin besorgt über die anhaltende Unsicherheit im Osten des Landes, die von einheimischen und ausländischen bewaffneten Gruppen, insbesondere in den Provinzen Ituri, Nord-Kivu und Süd-Kivu, vorangetrieben wird. In weniger als einem Jahr gab es in diesem Teil des Landes noch nie so viele Opfer wie heute. Unsicherheit breitet sich auch in anderen Formen in den großen Städten des Landes aus, was den Eindruck erweckt, dass die Menschen sich selbst überlassen sind", so die Bischöfe in ihrer Botschaft.
„Wir glauben weiterhin an die Fähigkeit unseres Landes, sich zu erholen“, betonen die Bischöfe zuversichtlich, "Das Wichtigste ist, guten Willen zu zeigen und sich zu engagieren. Wir brauchen patriotischen Elan … niemand kann das Land besser wieder aufbauen als die Kongolesen selbst". "Die Demokratische Republik Kongo ist nicht dazu verurteilt, unter Armut, schlechter Regierungsführung, Korruption, Gewalt und vielen anderen Übeln leiden", unterstreicht die Botschaft abschließend, "Möge die Fürsprache der Heiligen Jungfrau Maria, Königin des Friedens und Unserer Lieben Frau von der Kongo, unsere Bemühungen um Umkehr begleiten. Möge es die Initiativen der Versöhnung, der Gerechtigkeit und des Friedens in unserem Land geben."
(L.M.) (Fides 3/3/2020)


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