AFRIKA/GUINEA - Priester äußern sich besorgt über soziale Krise und illegale Auswanderung

Mittwoch, 29 Januar 2020 priester   migranten   politik   wirtschaft  

Conakry (Fides) - "Wir sind besorgt über die illegale Auswanderung unserer jungen Leute" und "über die ernste gesellschaftspolitische Situation in unserem Land", so die katholischen Priester der Republik Guinea am Ende einer Versammlung der einheimischen Geistlichen die vom 22. bis 26. Januar in N’zérékoré zusammengekommen waren.
Die Flucht junger Menschen aus dem Land und die ernsten sozialen, wirtschaftlichen und politischen Verhältnisse in Guinea sind eng miteinander verbunden. In ihrer gemeinsamen Botschaft äußern sich die Priester besorgt über den "starken Exodus unserer jungen Menschen in Länder des Westens auf der Suche nach Wohlstand", bei dem sie oft auf "unbekannte Risiken" stoßen, während sie die Wüste durchqueren." "Tausende junger Migranten kommen in der Wüste und im Mittelmeer ums Leben“, beklagen die guineischen Priester, „und lassen in den Familien Leere und Trostlosigkeit zurück". Die Botschaft unterstreicht, dass illegale Migration "eine Flucht fähiger junger Menschen darstellt, die unserem Land wertvolle Dienste hätten leisten können".
In dem Dokument prangern die katholischen Priester des Landes ausdrücklich auch die politische Krise in Guinea an und stellen fest, dass "unsere Demokratie durch Regionalismus, Vetternwirtschaft, Ethnozentrismus, Vorteilnahme und Ungerechtigkeit sowie Clandenken untergraben wird". "Das guineische Sozialgefüge ist zerbrochen“, heißt es weiter.
Der Klerus fordert daher die uneingeschränkte Achtung der Verfassung und des Grundsatzes des demokratischen Wechsels durch freie und transparente Wahlen, die von einer unabhängigen Wahlkommission garantiert werden müssen.
(L.M.) (Fides 29/1/2020)


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