La Paz (Fides) – Tausende Menschen feierten in den vergangenen Stunden auf den Straßen von La Paz den Rücktritt des bolivianischen Präsidenten Evo Morales nach den Protesten und Auseinandersetzungen über die Ergebnisse der Wahlen vom 20. Oktober und dem selbsterklärten Sieg des scheidenden Präsidenten (vgl. Fides 08/11/2019). In den vergangenen zwei Tagen hatten sich die Ausschreitungen im ganzen Land zugespitzt.
Die bolivianische Bischofskonferenz, Vertreter der Bürgerkomitees des Landes und des CONADE (Komitee für die Verteidigung der Demokratie) betonen in einer ersten Analyse zur Lage des Landes, die es so noch nie gegeben hat. "Was in Bolivien passiert, ist kein Staatsstreich. Dies sagen wir den bolivianischen Bürgern und der gesamten internationalen Gemeinschaft“, heißt es in einer auf den 10. November datierten gemeinsamen Verlautbarung, „Wir rufen alle Bolivianer zum Frieden und zum Verzicht auf Vandalismus, Rache oder Handlungen auf, die sie später bereuen könnten. Wir alle sind verpflichtet, das Leben aller Bolivianer zu schützen. Im Namen Gottes sagen wir deshalb: Stoppt die Gewalt und schützt das Leben und den Frieden. Bewahren wir den friedlichen Geist, der in diesem Moment unter der Bevölkerung herrscht. Wir fordern Polizei und Streitkräfte dringend auf, ihre verfassungsmäßige Rolle beim Schutz von Eigentum und Menschen unter Wahrung des Lebens und der Freiheit aller, zu übernehmen"
"Wir sind uns alle einig“, heißt es weiter „dass die bolivianischen Nationalversammlung eine verfassungsmäßige und friedliche Lösung vorzuschlagen muss, damit wir in kurzer Zeit einen von der Verfassung legitimierten Präsidenten... Gott beschütze uns in dieser Zeit und inspiriere uns mit Gefühlen des Friedens und der Brüderlichkeit. "
(CE) (Fides, 11/11/2019)