Port au Prince (Fides) –Wie interreligiöse Plattform "Religions for Peace Haiti" mitteilt, wird die Organisation entgegen ihres Versprechens, mit dem sie auf eine Anfrage des Präsidenten vom 26. September eingegangen, nicht im Dialog mit der Opposition vermitteln, um politische und soziale Krise zu überwinden.
In einer Erklärung vom 30. September begründet "Religions for Peace Haiti" die eigene Distanzierung damit, dass die wichtigsten Oppositionsparteien, die den Rücktritt des Staatsoberhauptes forden, jegliche Form des Dialogs mit Präsident Jovenel Moïse ablehnen. "Religions for Peace Haiti" weist darauf hin, dass die Dialogbereitschaft aller Konfliktparteien, Voraussetzung für eine Vermittlungstätigkeit sei.
Unterdessen verschlechtert sich die Situation in Haiti von Tag zu Tag: Der Schulunterricht, der Anfang September beginnen sollte wurde infolge der Proteste ausgesetzt, die auch öffentliche Unternehmen lahmgelegen, so dass die haitianische Wirtschaft gefährdet ist und die Inflation weiter steigt. Indes fordert die Opposition weiterhin den Rücktritt von Präsident Jovenel Moïse und die Demonstrationen haben sich auf das ganze Land ausgeweitet.
Von den rund 11 Millionen Haitianern verdienen 60% weniger als 2 USD pro Tag und 25% weniger als 1 USD pro Tag. Bereits vor Beginn der neuen Protestwelle Anfang September lag die haitianische Wirtschaft am Boden. Währungsverlust und Inflation sind zunehmend problematisch: vor 2015 lag der Wechselkurs bei 40 Gourdes gegenüber dem US-Dollar; heute liegt er bei 100 Gourdes/1 USD. Die Inflation ist in den letzten fünf Jahren auf fast 20% angestiegen. Die schwächsten sozialen Gruppen, wie Kinder, ältere Menschen und Arme, leiden am meisten darunter.
(CE) (Fides, 04/10/2019)