VATIKAN - Papst eröffnet Außerordentlichen Monat der Weltmission: “Ein Ruck, im Guten tätig zu werden”

Mittwoch, 2 Oktober 2019 außerordentlicher monat der weltmission   papst franziskus   missionarische Öffentlichkeitsarbeit  

VaticaNews

Vatikanstadt (Fides) – „Der Herr ruft uns, die Talente kühn und kreativ einzusetzen, damit sie Frucht bringen. Gott wird uns fragen, ob wir uns eingebracht haben, ja gewagt haben, sogar das Gesicht zu verlieren. Dieser außerordentliche Missionsmonat will uns einen Ruck geben und provozieren, im Guten tätig zu werden. Wir sollen nicht Notare des Glaubens und Hüter der Gnade sein, sondern Missionare", so Papst Franziskus in seiner Predigt anlässlich der Vesperfeier am gestrigen 1. Oktober, dem Fest der heiligen Teresa vom Kinde Jesus, der Schutzpatronin der Missionen, zu Beginn des außerordentlichen Monats der Weltmission Mit Bezug auf das Gleichnis von den anvertrauten Talenten Silbergeld (Mt 25,14-30).
„Wir werden Missionare, wenn wir als Zeugen leben, wenn wir mit dem Leben bezeugen, Jesus zu kennen. Es ist das Leben, das spricht“, so der Papst im Petersdom, vor vielen Gläubigen, darunter auch zahlreiche Missionare, „Das Schlüsselwort ist Zeuge“, so der Papst, “ein Wort, das die gleiche Wurzel vom Sinn her wie Märtyrer hat. Und die Märtyrer sind die ersten Glaubenszeugen: nicht mit Worten, sondern mit ihrem Leben. Sie wissen, dass der Glaube nicht eine Art Propaganda oder Proselytismus ist; der Glaube ist ein Geschenk, das dem Leben angemessen ist“. Also dürfen auch wir, „die wir bereits die Entdeckung gemacht haben, Kinder des himmlischen Vaters zu sein“, nicht „die Freude verschweigen, dass wir geliebt sind, die Gewissheit, dass wir in Gottes Augen immer kostbar sind. Auf diese Botschaft warten so viele Menschen. Hier liegt unsere Verantwortung“.
Mit Bezug auf das Ende des Gleichnisses, als der Herr seine Dieer befragt, was sie mit ihren Talenten getan haben sprach der Papst über die Sünde der Unterlassung: „Wir haben das Leben nämlich nicht erhalten, um es zu vergraben, sondern um es einzusetzen; nicht um es zurückzuhalten, sondern um es zu verschenken… Wenn unser Leben in Unterlassungen besteht, verleugnen wir unsere Berufung: die Unterlassung ist das Gegenteil der Mission“.
Mit einem Zitat des heiligen Apostels Paulus - »Gott liebt einen fröhlichen Geber« (2 Kor 9,7) – betonte der Papst: Gott „liebt eine Kirche im Aufbruch. Doch geben wir Acht: wenn sie nicht hinausgeht, ist sie nicht Kirche. Die Kirche gehört auf die Straße, die Kirche schreitet voran... Diese Kirche weiß, das ist ihre Kraft, die Kraft Jesu: nicht die gesellschaftliche oder institutionelle Bedeutung, sondern die demütige und unentgeltliche Liebe.
„Heute beginnen wir den Missionsmonat Oktober in Begleitung von drei „Dienern“, die viel Frucht gebracht haben“, so der Papst und meinte die heilige Theresia, den heiligen Franz Xaver und die Dienerin Gottes Pauline Jaricot, also eine Ordensfrau, einen Priester und eine Laiin. „Sie sagen uns, dass niemand von der Mission der Kirche ausgeschlossen ist. Ja, in diesem Monat ruft der Herr auch dich. Er ruft dich, einen Familienvater oder eine Familienmutter; dich, einen jungen Menschen, der Großes träumt; dich, der in einer Fabrik, einem Geschäft, einer Bank, einem Restaurant arbeitet; dich, der arbeitslos ist; und dich, der in einem Krankenhausbett liegt …Der Herr bittet dich, dass du dich dort zur Gabe machst, wo du bist, so wie du bist, mit dem, der dir nahesteht“.
Der Herr, so der Papst weiter, erwartet auch, „dass jemand den Mut hat aufzubrechen, dort hinzugehen, wo Hoffnung und Würde fehlen, dort, wo zu viele Menschen noch ohne die Freude des Evangeliums leben“ und erinnerte daran, dass Mission nicht „unternehmerischen Organisationen und Arbeitsplänen“ zu machen ist, denn „der Hauptakteur der Mission ist der Heilige Geist“. „Nur Mut, Brüder und Schwestern; nur Mut, Mutter Kirche: Entdecke deine Fruchtbarkeit in der Freude der Mission!“, so der Papst abschließend.
Im Anschluss an die Vesper überreichte der Papst ein geweithes Kreuz an Missionare, die als Missionare nach Brasile, Südudan, Demokratische Republik Kongo, Kasachstan, Kambodscha, Taiwan, Bangladesch und Kirgisistan gehen werden, darunter Priester, Ordensleute und Laien.
(SL) (Fides 2/10/2019)


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