ASIEN/INDONESIEN - Harmonie zur Förderung des Gemeinwohls: Kardinal Bo leitet Besuchsdelegation von Religionsvertretern

Mittwoch, 11 September 2019 religiöse minderheiten   religion   dialog   politik   mission  

Giacarta (Agenzia Fides) - Toleranz, Harmonie und interreligiöse Beziehungen in Myanmar und Indonesien standen im Mittelpunkt des Besuchs birmanischer Vertreter verschiedener Religionen in Indonesien. Die Delegation unter der Leitung des katholischen Erzbischofs von Yangon, Kardinal Charles Maung Bo, traf am 9. September in Jakarta mit dem indonesischen Vizepräsidenten Jusuf Kalla zusammen. Der Besuch wurde von der Regierung in Zusammenarbeit mit dem von Din Syamsuddin, einem bekannten indonesischen muslimischen Religionsvertreter gegründeten Indonesian Interreligious Council (IRC) organisiert. "Mit den Führern der Religionsgemeinschaften in Myanmar haben wir darüber gesprochen, wie die interreligiöse Harmonie in unseren jeweiligen Ländern aufrechterhalten werden kann", so Syamsuddin.
Der Leiter der Delegation aus Myanmar, Erzbischof von Yangon, Kardinal Charles Bo, lobte das Treffen und brachte die Hoffnung zum Ausdruck, "sich von Indonesien inspirieren zu lassen, um die Gleichstellung von Menschen unterschiedlicher Glaubensrichtungen zu fördern". "Wir konnten sehen, dass diese vorwiegend muslimische Land die Gleichstellung ohne jegliche Diskriminierung fördert", bekräftig Kardinal Bo, der auch Präsident der Föderation der asiatischen Bischofskonferenzen (FABC) ist, in Bezug auf Indonesien.
Kardinal Bo und andere religiöse Führer aus beiden Ländern befassten sich eingehend damit wie sich die interreligiöse Harmonie auf die Förderung des Gemeinwohls auswirkt.
In Myanmar spiele die Religion eine Schlüsselrolle, bemerkte der Kardinal und erinnerte an die politische Übergangsphase und die jüngsten demokratischen Entwicklungen, die die Nation erlebt hat. In diesem Zusammenhang sagte er: „Auch wir möchten die religiöse und soziale Harmonie zwischen allen ethnischen und religiösen Komponenten des Landes fördern, um soziale, wirtschaftliche und kulturelle Ungleichheiten zu überwinden und die nationale Einheit zu stärken."
In Myanmar leben rund 48 Millionen Buddhisten, die etwa 90% der Bevölkerung ausmachen. Der Rest sind Christen, Muslime, Hindus und Anhänger anderer Religionen. Zuletzt hatte es im Bundesstaat Rakhine an der Grenze zu Bangladesch Spannungen zwischen Buddhisten und muslimischen Rohingya gegeben.
(SD) (Fides 11/9/2019)


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