Bhagalpur (Fides) - Die Polizei im ostindischen Bundesstaat Jharkhand nahm zwei katholische Priester und einen Katecheten in Gewahrsam, unter dem Vorwurd, dass sie die Bevölkerung eines Dorfes zur Bekehrung gezwungen haben sollen. Wie Pfarrer N. M. Thomas, Generalvikar der Diözese Bhagalpur, in der sich das Dorf befindet, der mitteilt, wurden Pfarrer Arun Vincent und Pfarrer Benoy John sowie der Katechist Munna Hansda aus der Mission Rajdaha am 6. September im Dorf Deodar wegen "Zwangsbekehrungen" zum Christentum und "illegaler Landbesetzung" festgenommen.
Die Polizei ließ Pfarrer Vincent inzwischen frei, während Pferrer Benoy John und der Katechet möglicherweise erst am 11. September freigelassen werden, so der Generalvikar mit. Wie der Generalvikar betont, handelt es sich bei diesen Festnahmen um nichts anderes als "Machtmissbrauch gegen Priester und Christen und Versucht der Einschüchterung, die politisch motiviert sind, um die Arbeit der Missionare für die Armen, Ausgegrenzten und Noteidenden zu beeinträchtigen".
Der einheimische Katholik Augustine Hembrom sagt: "Wir verurteilen diese Aktion. Es ist bekannt, dass wir Katholiken an die Gewissensfreiheit glauben und niemals jemanden zwingen würden, seinen Glauben zu ändern. Die Regierungsbehörden sind sich dessen bewusst. Daher zielen die Verhaftungen zweifellos darauf ab, Christen zu schädigen."
Der katholischer Menschenrechtsaktivist John Dayal bekräftigt: "Was gerade in Jharkhand und insbesondere von tribalen Völkern bewohnten Gebieten in Zentralindien geschieht, gibt Anlass zu tiefer Besorgnis. Die Bundesregierung unterstützt die Behörden vor Ort, wenn es darum geht gegen religiöse Minderheiten vorzugehen und einerseits Muslime und andererseits christliche Geistliche und Bildungseinrichtungen zu schädigen. "
"Besonders beunruhigend ist jedoch die Tatsache das man versucht, die Menschen nach ihrer Religionszugehörigkeit zu spalten. Wir sind alle indische Staatsbürger. Diese Politik der Spaltung muss beendet werden, wenn Frieden und Einheit aufrechterhalten und Demokratie und Entwicklung gestärkt werden sollen ", so Dayal abschließend.
(SD) (Fides 9/9/2019)