Arequipa (Fides) – „Der Vorsitzende der peruanischen Bischofskonferenz antwortet auf die durch das „Projekt Tia Maria“ ausgelösten Reaktionen, indem er seine Besorgnis über die möglichen Folgen der derzeitigen Lage zum Ausdruck bringt ebenso wie seine Hoffnung darauf, dass mit ein angemessenen Dialog ein neuer Sozialkonflikt vermieden werden könne. In diesem Zusammenhang teilen wir die Erklärungen der Nationalversammlung der Regionalregierungen und anderer Teile der Gesellschaft , die darum gebeten hatten, dass der Dialog in Tia Maria stattfinde, bevor jegliche Aktion seitens der Mine erfolge“. Das ist das dringlihe Comunique, das am 12. Juli vom Vorsitz der Peruanischen Bischofskonferenz unterzeichnet und an Fides gesandt wurde; es geht dabei um die Ereignisse der letzten Tage in der Gegen von Arequipa (ca 800 km südlich von der peruanischen Hauptstadt). Am 9. Juli hat die Regierung – nach einem zehn Jahre andauernden Verwaltungs,-Umwelt – und Sozialkonflikt – Southern Copper Corporation (SCC) die Erlaubnis für die Kupferförderung bewilligt.
Das Projekt „Tia Mari“ der Southern Copper Corporation (SCC) impliziert eine 2009 vorgeschlagene Investition von mehr als 950 Mill.USA $ über eine Zeit von 21 Jahren zur Förderung von Kupfer in zwei offenen Minen unter Nuttung von Grundwasser im Tal des Tambo-Flusses. Die lokale Bevölkerung ist entschieden gegen diese Maßnahme, da dadurch die Wasserversorgung eingeschränkt wird und damit den Anbau von Reis und Zuckerrohr beeinträchtigt und den Tambo-Fluss verseucht.
Die SSC hat von Anfang an ihre Studie zur Umweltverschmutzung vorgelegt; diese wurde jedoch von 97% der Lokalbevölkerung abgelehnt. 2010 kam es zu Zwischenfällen, als das Projekt eingeleitet wurde; dabei starben 3 Menschen, zig Menschen wurden verletzt in Folge der harten Repression seitens der Polizei. Ende 2012 kündigte die Gesellschaft ein neues Umweltprojekt für Tia Maria an, was jedoch die Mobilisierung der Gemeinde hervorrief, die die Nichtkompatibilität mit ihren landwirtschaftlichen Anbau anzeigten. Dennoch wurde am 4.8.2014 die Umweltstudie bewilligt; danach sollten die Arbeiten 2014 beginnen. Seitdem sind die betroffenen Gemeinden in ständiger Einsatzbereitschaft und Mobilisation. Am 9. Juli 2019 bewilligte die Regierung die LizenzAbbaulizenz, jedoch unter bestimmten Bedingungen darunter ein kontinuierlicher Dialog zur Koordinierung bestimmter Zusatzarbeiten am Projekt.
Nach Einschätzung der Lokalquellen bestätigt Fides, dass die angespannte Lage in dem Gebiet wieder aufgeflammt ist; Aber die Aufforderung der peruanischen Bischöfe hat eine neue Perspektive insofern eröffnet, als bei anderen, ähnlichen Situationen der Eingriff der Bischofskonferenz eine verantwortbare, konfliktfreie Lösung ergeben hatte, wie man an dem Fall von Bambas-Apurimac (s. Fides 29/03/2019), am Projekt Conga in Cajamarca (s. Fides 30/11/2011) sowie an dem für die Stradt Espinar, Cusco (s.Fides 08/06/2012)sieht.
(CE) (Fides, 13/07/2019)