Accra (Fides) - Die ghanaische Jugend protestiert gegen die geplante Erweiterung und den Neubua eines Parlamentsgebäudes mit einer künftigen Kapazität von über 600 Mitgliedern gegen die bisher 270 Sitze. Präsident Nana Addo Dankwa Akufo Addo bewilligte bereits über 200 Millionen Dollar für das Bauvorhaben. Nach Ansicht der Jugendlichen hat das neue Gebäude keine Priorität für das Land, weshalb sie in diesem Zusammenhang die Verschwendung öffentlicher Gelder oder sogar einen Diebstahl am Eigentum des Landes anprangern, während die Parlamentarier aller Parteien das neue Gebäude aus Sicherheitsgründen und wegen des Platzmangels für notwendig erachten.
"Wir könnten das alte Gebäude umgestalten, aber manchmal ist die Renovierung eines alten Gebäudes teurer als der Bau eines neuen", räumt Linus Labik, ein junger katholischer Religionslehrer der Erzdiözese Accra, ein. Der junge Katholik Kwesi Yirenkye Boateng hingegen zweifelt an den Kosten des neuen Gebäudes in Höhe von über 200 Millionen Dollar und bezeichnet sie als unnütze Ausgabe.
Ghanas Jugendliche üben auch Kritik an der geringen Anwesenheit der Abgeordneten bei der parlamentarischen Arbeit und an den hohen Kosten für die Verwaltung der Institution. Das Parlament sollte eigentlich die Kontrolle über die Exekutive und die Justiz ausüben und umgekehrt, aber die weit verbreitete Korruption mache solche Kontrollen unwirksam.
(A.A.) (L.M.) (Fides 8/7/2019)