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Mexikostadt (Fides) – Im Jahr 2019 befinden sich unter den zehn gewalttätigsten Städten der Welt Acapulco und Tijuana an erster Stelle. Zu den 50 gewalttätigen Städten kommen Ciudad Victoria, Tamaulipas, Ciudad Juárez, Chihuahua, Irapuato, Guanajuato hinzu.
Im Interview mit Fides sprach Bischof Ramón Castro Castro von Cuernavaca, über die Gewalt im Bundesstaat Morelos: "In der Statistik der schweren Verbrechen je hunderttausend Einwohner ist unser kleiner Staat auf den ersten Plätzen und gehört seit jeher zu den ‚top ten‘, was Entführungen, Verbrechen und Drogenproduktion und -handel anbelangt".
Castro beklagt im Zusammenhang mit der Gewalt innerhalb des Staates vor allem auch Straflosigkeit und Korruption. "Kriminelle Banden haben das Territorium unter sich aufgeteilt, indem sie fast 75% der Unternehmen und Betriebe von Morelos zur Zahlung pauschaler Schutzgelder verpflichtet haben. Darüber hinaus hat die Korruption der letzten sechs Regierungsjahre den kriminellen Banden erlaubt, frei zu agieren. "
"Unter diesen Banden sind auch die so genannten ‚Kolumbianer‘", so der Bischof weiter, „eine Gruppe, die Geldwäsche betreibt. Sie leihen den Armen und Bedürftigen Geld mit hohen Zinsen und wenn die Leute ihre Schulden nicht bezahlen, üben sie Gewalt aus oder töten".
„Was die Kleinkriminalität anbelangt, ist auch die Rekrutierung von arbeitslosen Jugendlichen üblich. In den meisten Fällen werden Arbeitslose zur Gewalt gezwungen und manipuliert und man bedroht ihre Familien, wenn sie die auferlegten Anweisungen nicht befolgen. In diesem Zusammenhang bemüht sich die Kirche, den Opfern und den Familien der Opfer durch die Seelsorge zu helfen und sie in Beratungszentren von Fachleuten unterstützt zu begleiten, die ihnen helfen, ihr Leid und die Tragödien zu bewältigen ", so Bischof Castro.
„Das organisierte Verbrechen“, fährt er fort, „hat sich im ganzen Staat wie ein Krebsgeschwür ausgebreitet. Vor zwei Wochen wurden auf dem Hauptplatz der Stadt, am helllichten Tag zwei Geschäftsleute unter der Menschenmenge ermordet und dabei wurden zwei weitere Personen verletzt. Drei Menschen wurden vor unserem Priesterseminar getötet, zwei Friseure wurden in Paloma de la Paz ermordet. Die meisten dieser Morde ereigneten sich, weil das Schutzgeld nicht bezahlt wurde.
"Auch dieses Jahr haben wir einen Friedensmarsch organisiert“, so der Bischof, „Jeden Tag um die Mittagszeit beten wir, das Angelusgebet für den Frieden... Der nächste Friedensmarsch finden März wird am Samstag, den 1. Juni stattfinden.“
Der Bundesstaat Morelos gehört auch zu den Staaten, die am stärksten vom Erdbeben am 19. September 2017 betroffen war. Von den 320 beschädigten Kirche wurden 189 wieder aufgebaut. Bischof Castro ermahnt die ganze Kirche, "den Leidenssituationen der Brüder nicht gleichgültig zu bleiben, da alle Katholiken Glieder desselben Leibes sind. Was mit den Gliedern passiert, wirkt sich auf das Gehirn und das Herz aus. Vertrauen wir uns dem Gebet an, damit es den Frieden und die Gerechtigkeit zu erreichen, die wir brauchen“.
(PM/AP) (Fides 23/5/2019)