AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Ein „Internationales Strafgericht für den Kongo“ fordern die kongolesischen Bischöfe von den Vereinten Nationen

Mittwoch, 29 März 2006

Kinshasa (Fidesdienst) - „Die Schaffung eines Internationalen Strafgerichts für die Demokratische Republik Kongo wäre angemessen und wünschenswert“, so die Bischöfe der Demokratischen Republik Kongo in einem Memorandum, das der Vorsitzende der Kongolesischen Bischofskonferenz, Erzbischof Laurent Monsengwo von Kisangani, dem Generalsekretär der Vereinten Nationen, Kofi Annan, übereichte.
Das Dokument wurde dem UNO-Generalsekretär bei dessen Besuch im afrikanischen Land vom 21. bis 23. März überreicht.
Wie die kongolesische Nachrichtenagentur DIA mitteilt, betonte Erzbischof Monsengwo in diesem Zusammenhang die Pflicht jedes Menschen, sich für sein Handeln gegenüber der Justiz zu verantworten und bezeichnete auch deshalb die Schaffung des Internationalen Strafgerichts in Den Haag einen entscheidenden Schritt für die Gerechtigkeit in der Welt. Aus diesem Grund fände der Vorsitzende der Kongolesischen Bischofskonferenz es bedauerlich, wenn es nicht zur Schaffung eines Gerichtshofs für die schweren Verbrechen, die in der Demokratischen Republik Kongo vor der Gründung des Internationalen Strafgerichts in Den Haag begangen wurden, kommen würde.
Angesichts der enormen Schäden, die dem Staat und der Bevölkerung durch die Invasionskriege in den vergangenen Jahren zugefügt wurden, fordern die Bischöfe in ihrem Memorandum auch die Schaffung eines internationalen Fonds für den Wiederaufbau der Demokratischen Republik Kongo, was jedoch die Wiedergutmachungsforderungen gegenüber denjenigen, die im Zusammenhang mit den begangenen Verbrechen für schuldig befunden werden, nicht beeinträchtigen sollte.
In ihrem Memorandum fordern die Bischöfe außerdem, dass alle Staaten in der Region der Afrikanischen Großen Seen sich feierlich zu den in der Vergangenheit getroffenen Nichtangriffsabkommen mit den Nachbarstaaten bekennen. Dieser Nichtangriffspakt sollte auch Klauseln enthalten, die wirtschaftliche und politische Sanktionen im Fall von Verstößen vorsehen.
Die kongolesischen Bischöfe erinnern in diesem Zusammenhang auch an die Opfer des Bürgerkriegs. Vor allem in der Stadt Kisangani seine viele Menschen Opfer der Folgen einer Vergiftung mit Arsen und oder Säure geworden. Deshalb werden auch Ermittlungen durch eine Expertengruppe gefordert, die mit speziellen Geräten ausgerüstet ist.
Insbesondere für die Menschen in Kisangani wird eine Wiedergutmachung für die Angehörigen der Kriegsopfer und die Erzdiözese gefordert.
Für den Wiederaufbau des Landes bitten die Bischöfe die internationale Staatengemeinschaft um die Vergünstigungen, die für hoch verschuldete Länder vorgesehen sind. Was die Sicherheitslage anbelangt, erinnern die Bischöfe ihrem Memorandum die Notwendigkeit der Schaffung eines einheitlichen Heeres, das in der Lage ist die Sicherheit im Land zu gewährleisten.
Die kongolesischen Bischöfe dankten Kofi Annan für sein besonderes Augenmerk für das Problem der Armut und deren Opfer und für die Friedensbemühungen insbesondere in den afrikanischen Ländern. (LM) (Fidesdienst, 29/03/2006 - 41 Zeilen, 407 Worte)


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