VATIKAN - Erzbischof Dal Toso: Sendungsauftrag bleibt Priorität der Kirche

Mittwoch, 3 April 2019 missionarische Öffentlichkeitsarbeit   außerordentlicher monat der weltmission   päpstliche missionswerke  

Vatikanstadt (Fides) – Insgesamt 33 Delegierte aus 17 frankophonen Ländern in Afrika, Amerika und Europa nehmen vom 1. Bis 6. April stellvertretend für die jeweiligen Nationaldirektionen der Päpstlichen Missionswerke als Gäste des Internationalen Zentrums für missionarische Bildungsarbeit (CIAM) an einem Fortbildungskurs teil, der im Vorfeld des Außerordentlichen Monats der Weltmission im Oktober 2019 von den Internationalen Sekretariaten der Päpstlichen Missionswerke in Zusammenarbeit mit dem CIAM veranstaltet wird. Den Kurs eröffnete der Präsident der Päpstlichen Missionswerke, Erzbischof Gampietro Dal Toso, mit einer umfassenden theologischen Ausführung zum Thema "Die Sendung der Kirche und der Päpstlichen Missionswerke".
„Warum ist die Kirche missionarisch? Was bedeutet Mission heute?". Mit diesen beiden Fragen begann Erzbischof Dal Toso sein Referat. "Den Sendungsauftrag erteilt Jesus selbst am Ende seiner irdischen Existenz“, unterstrich der Erzbischof. „Deshalb ist er auch heute eine absolute Priorität für alle Getauften, da sie ein Teil der Kirche sind. Der Auftrag zur Evangelisierung, den die Kirche von Christus erhalten hat, soll in der Zeit und im Raum an einem konkreten Ort Form annehmen, damit er das konkrete Volk, sichtbare und spürbare Menschen erreicht". "Dies ist das Herzstück unserer Sendung als Päpstliche Missionswerke", betont Erzbischof Dal Toso, bevor er das "Charisma" der Päpstlichen Missionswerke im Dienst der Mission erläuterte.
Kurz gesagt bilden die vier PMS "ein weltweites Netzwerk im Dienste des Heiligen Vaters, um die Mission und die jungen Kirchen durch Gebet und Werken der Liebe zu unterstützen". In einem kürzlich erschienenen Video "bedauert der Papst, dass die Päpstlichen Missionswerke, sehr wichtig aber leider wenig bekannt sind". "Das ist auch meine persönliche Erfahrung", bekräftigt der Erzbischof. In der Folge erinnerte Erzbischof Dal Toso an den besonderen Zweck, der zur Gründung der Päpstlichen Missionswerke führte und an die verschiedenen Gründerpersönlichkeiten. In diesem Zusammenhang bezog er sich auf spezifische Lehraussagen zur Mission, um schließlich die Struktur und das Charisma der Päpstlichen Missionswerke zu veranschaulichen.
Der Präsident der Päpstlichen Missionswerke sprach auch über die verschiedenen Tätigkeitsbereiche der Direktionen der Päpstlichen Missionswerke auf nationaler Ebene: sie sollen das Missionsbewusstsein durch missionarische Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit pflegen; Anregungen zum Gebet für die Mission anbieten; das Sammeln von Spenden und insbesondere die Kollekte zum Weltmissionssonntag fördern; und schließlich die Arbeit des Informationsportals der Päpstlichen Missionswerke „Fides“ aktiv unterstützen.
Im zweiten Teil seines Vortrags sprach Erzbischof Dal Toso über die theologischen Prinzipien und Grundlagen der Missionsarbeit. Ausgehend von der "Kirche als Sakrament", wie sie in der Konzilskonstitution „Lumen Gentium“ geschildert wird, gelangte der Präsident der Päpstlichen Missionswerke zur Beziehung zwischen der Ortskirche und der Universalkirche, die durch die gemeinsame Aufgabe der Mission verbunden sind. Dabei handle es sich also um "zwei verschiedene, aber nicht getrennte Realitäten" und dies gelte auch für die Päpstlichen Missionswerke, die ebenfalls sowohl universell als auch lokal handeln. Schließlich erinnerte der Erzbischof in seinen theologischen Ausführungen an die Beziehung zwischen Glauben und Mission „ad gentes“ und die Beziehung zwischen Taufe und Sendung, die auch dem Thema des bevorstehenden Außerordentlichen Monats der Weltmission zugrunde liegt. "Der Heilige Vater hat bei der Auswahl des Themas die wesentlichen Elemente zugrunde gelegt, die bei der Planung und Umsetzung dieser Initiative zu berücksichtigen sind", so Erzbischof Dal Toso. „Getauft und gesandt: Mit der Taufe haben wir das göttliche Leben empfangen, das uns zu Propheten macht und damit zu von Christus gesandten Verkündern des Geheimnisses Christi. Und Christus, der uns sendet, ist auch der wesentliche Inhalt dieser Verkündigung: Die Kirche verkündet keine eigene Botschaft, sondern sie verkündet, was sie von Christus empfangen hat, nämlich ihn selbst als Person".
Abschließend wiederholte der Erzbischof: "Da die Kirche ihrem Wesen nach missionarisch ist, ist die Mission ihrem Wesen nach kirchlich, weil sich das Wirken Christi auf konkrete menschliche Erfahrungen ausdehnt, da dieses Wirken durch konkrete Menschen stattfindet. Für uns getaufte Christen ... geht es darum, von Jesus Zeugnis zu geben und seine Anwesenheit durch uns in Erscheinung treten zu lassen, damit sein Antlitz allen Männern und Frauen offenbart wird und für alle zugänglich ist."
Beim Gottesdienst, den der Präsident der Päpstlichen Missionswerke am Ende des Vormittags zelebrierte, betonte er mit Bezug auf die Lesung des Tages, dass "die ‚missio ad gentes‘ für die Kirche niemals Proselytismus sein kann: es geht vielmehr um das freie Angebot von Leben und Ewigkeit in Christus an den Menschen, der um das Leben und die Ewigkeit bittet. Christus ließ sich nicht von der Tatsache aufhalten, dass der Beamte kein Jude war, sondern er half ihm trotzdem. Unsere Päpstlichen Missionswerke unterstützen die Arbeit der Kirche, die jedem die Heilung bringen will, die Christus, der Sohn Gottes, schenken kann".
(SL) (Fides 3/4/2019)


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