OZEANIEN/AUSTRALIEN - Katholische Pflegeeinrichtungen erörtern Wege der Begleitung am Lebensende

Samstag, 16 Februar 2019 menschenleben   menschenwürde   menschenrechte   gesundheitswesen  

Sydney (Fides) – Mit den Wegen der Begleitung am "Lebensende" und der Förderung des gleichberechtigten Zugangs zur Palliativversorgung für alle Patienten im Endstadium befassten sich australische katholischen Gesundheitseinrichtungen in Melbourne im Rahmen einer Konferenz zum Thema “Pflege am Ende des Lebens – Unser Auftrag ”. Wie das Netzwerk „Catholic Health Australia (CHA)“ mitteilt, wurde die Initiative insbesondere mit Blick auf das bevorstehende Inkrafttreten des "Voluntary Assisted Dying Act" im Bundesstaat Victoria auf den Weg gebracht, das Euthanasie für todkranke Patienten legalisiert. Das Gesetz wurde im November 2017 verabschiedet und tritt im Juni 2019 in Kraft.
In den Räumlichkeiten der „Australian Catholic University“ wiesen Vertreter von katholischen Krankenhäusern und Pflegeheimen darauf hin, dass es wichtig ist, das christliche Pflegemodell auch in anderen Kontexte zu verbreiten: als Grundlage soll eine Sammlung von Dokumenten, ethischen Normen und Richtlinien zur Verfügung gestellt werden, die einen Überblick über die von katholischen Einrichtungen geleisteten Dienste geben. "Unser Hauptziel ist es nicht nur, dem neuen Gesetz zum Lebensende etwas entgegenzusetzen, sondern sicherzustellen, dass sich unsere Ethik immer mehr verbreitet und damit sie sich auch in den kommenden Jahrhunderten in den Dienst der Bedürftigen stellt", heißt es in einer Verlautbarung.
Wie in dem von CHA erstellten Leitfaden zu lesen ist, praktizieren katholische Einrichtungen und Ärzte keine Sterbehilfe (Euthanasie) und „helfen den Patienten auch nicht dabei, sich das Leben zu nehmen“. "Wir handeln gemäß dem Eid des Hippokrates und betrachten solche Interventionen nicht als medizinische Behandlung. Darüber hinaus verstoßen solche Interventionen gegen unseren ethischen Verhaltenskodex“, heißt es in der Handreichung weiter.
Die Tradition der katholischen Gesundheitsfürsorge in Australien geht auf das Jahr 1838 zurück als die ersten irischen Schwestern von der Nächstenliebe als Missionarinnen nach Ozeanien kamen, um sich der Armen und Sterbenden anzunehmen. Heute führt die australische Kirche die Tradition im Zeichen „der Pflege der Person und ihrer Würde von der Geburt bis zum Tod“ fort.
(LF) (Fides 16/2/2019)


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