Taipeh (Fides) – Asien sei der Kontinent, der der missio ad gentes große Perspektiven biete. Und während Papst Franziskus bereits Korea, die Philippinen, Bangladesch und Myanmar besucht habe, und es scheine, dass er gerne bald auch Japan besuchen würde, lägen auch der Kongregation für die Evangelisierung der Völker lägen Länder wie China und Vietnam besonders am Herzen, so der Präsident der Päpstlichen Missionswerke, Erzbischof Giovanni Pietro Dal Toso, zu den Gründen, für seine Teilnahme am Treffen der Nationaldirektoren der Päpstlichen Missionswerke Asiens in Taiwan (vgl. Fides 9/2/2019).
In seiner Ansprache an die Teilnehmer des Treffens der Nationaldirektoren Asiens erinnerte der Erzbischof am gestrigen 11. Februar an die gemeinsame Verpflichtung dieser kontinentalen Treffen und der einzelnen Nationaldirektionen, wenn es darum geht, über die theologischen Grundlagen der Mission und die Zukunft der Päpstlichen Missionswerke nachzudenken . "In der Welt der Mission wird die eigentliche theologische Reflexion über den Missionsauftrag im Allgemeinen etwas vernachlässigt", sagte er. „Ich selbst besitze nicht viel Wissen zu diesem Thema, aber ich könnte einige Beispiele nennen, die mich dazu veranlassen, die Dringlichkeit dieses Anliegens zu berücksichtigen. Es geht dabei vor allem um die Frage: Was ist der Grund für Mission im Sinne von missio ad gentes?"
In diesem Zusammenhang betonte der Erzbischof in erster Linie die Notwendigkeit, eine gewisse Dichotomie zwischen Theologie und Pastoral zu überwinden: "Die beiden Bereiche - Pastoral und Theologie, Leben und Theorie, Glaube und Reflexion - bereichern sich gegenseitig und helfen der Kirche gemeinsam die eigene Sendung besser zu verwirklichen... Der Glaube der Kirche erfordert, dass er durch Intelligenz der Reflexion verkörpert und bei der Verkündigung des Evangeliums wirksam wird."
"Eine zweite Einschränkung“, so der Erzbischof weiter, sei die Tatsache, „dass der Mangel an Theologie zu Sentimentalität führt. Lassen Sie es mich erklären: Wenn es keinen Grundlagen gibt, wird deren Platz von Empfindungen eingenommen, und dann geht es nicht mehr um die geordnete Reflexion, die unsere Schritte lenkt, sondern die Eindrücke des Augenblicks oder vielleicht noch schlimmer die jeweils im Trend liegende Strömung". Der Präsident führte in diesem Zusammenhang einige theologische Themen auf, "die eine Reflexion und eine Antwort von unserer Seite verdienen, wenn wir unserer Mission eine Grundlage geben wollen".
Zur Zukunft der Päpstlichen Missionswerke betonte Bischof Dal Toso, dass auch zwei Jahrhunderte nach deren Gründung der Päpstlichen Missionswerke und ihres Engagements für die Missionen, "das ursprüngliche Charisma nicht an Gültigkeit verliert, wir müssen uns jedoch fragen, wie wir dieses Charisma erneuern können". In diesem Sinne gab der Erzbischof einige Denkanstöße zu den besonderen Herausforderungen und den möglichen Veränderungen der Strukturen für eine bessere Zusammenarbeit auf der Suche nach alternativen Formen der Finanzierung der Mission.
Abschließend erinnerte der Präsident der Päpstlichen Missionswerke an den Außerordentlichen Monat der Weltmission im Oktober 2019, den er "ein Zeichen der Vorsehung" nannte, „bei der wir einige der von mir genannten wesentliche Punkte wieder in die Hand nehmen können“. In diesem Zusammenhang lud er auch zur Nutzung der von den internationalen Sekretariaten zur Verfügung gestellten Instrumente ein und erinnerte insbesondere an die offzielle Webseite „october2019.va“, auf der unter anderem auch ein Leitfaden als download zur Verfügung steht und zahlreiche Videos die verschiedenen Themen und Bereiche der Initiative veranschaulichen.
(SL) (Fides 12/2/2019)