Panama (Fides) - "Für den Papst beginnt die Mission damit, dass man aus sich selbst herausgeht: Sein Aufruf zur Mission, den in diesen Tagen an die Jugendlichen des Weltjugendtages richtete, lautet: ‚Geh aus dir selbst heraus, verlasse deine Komfortzone und die Sphäre der Kirche… um zu evangelisieren", so der argentinische Theologe und Missionswissenschaftler Lucas Cerviño, Professor an der Päpstlichen Bolivianischen Universität.
"Das gesamte Pontifikat von Franziskus steht im Zeichen der Mission und alles, was er tut, kann auf missionarische Weise gelesen werden", sagt er. Bei den Veranstaltungen des Weltjugendtages und den Begegnungen mit Vertretern von Kirche und Gesellschaft in Panama forderte der Heilige Vater "ein interkulturelles Zusammenleben. ‚Es darf keine Mauern mehr geben‘, sagte er ausdrücklich, wir müssen Brücken bauen: ein echter Aufruf zur Mission". Nach Ansicht des Missionsforschers betont Franziskus "die Mission inter gentes, ohne diese Mission ad gentes auszuschließen, weil er vom kulturellen Pluralismus ausgeht, der überall in der heutigen Welt anzutreffen ist".
In seiner Begrüßungszeremonie beim WJT "bezog er sich auf die Vielfalt junger Menschen und ihr unterschiedliches kulturelles Erbe im Hinblick auf die Möglichkeit, die Einheit in der Vielfalt zu bezeugen. Dies ist eine klare missionarische Vorgabe".
Nach Aussage von Cerviño betonte der Papst in Panama "die Integration und die Bewegung der Kirche im Aufbruch". Seine Besuche bei Menschen mit AIDS, im Gefängnis und sogar sein ungeplanter Besuch bei jungen Kubanern in einer Schule in der Nähe der Nuntiatur seien Gesten, die dies bestätigen.
“Die originelle Idee, Maria als Influencerin Gottes zu präsentieren, und wie eine junge Frau, die "alles aufs Spiel setzt", spricht junge Menschen an: man braucht keine sozialen Medien oder technische Mittel, um etwas Besonderes zu sein, sondern um Demut, Anonymität und die Erfahrung der Peripherie, um die Welt zu beeinflussen“.
Cerviño weist darauf hin, dass es auf der viel besuchten „Messe der Berufungen“ neben den Ständen der großen Orden auch viele Stände von Missionsorden gab und dass "diese Stände zweifellos die meist besuchten waren ... Jungen Leuten wollen aufbrechen und sich der Mission ad gentes widmen", versichert der Missionswissenschaftler, "das war deutlich wahrzunehmen".
Seines Erachtens waren auch die Veranstaltungen bei der die Enzyklika Laudato Si im Mittelpunkt stand "Räume der Mission“. Schließlich habe der der Heilige Vater auf die Möglichkeit eines "neuen Pfingstfestes der Liebe hingewiesen: Eine weiterer Hinweis auf die Mission".
Der Papst habe die Jugendlichen in Panama aufgerufen, so der Missionswissenschaftler abschließend, "ihre Vielfalt zu genießen, um genau diese Vielfalt zu feiern, die kein Problem ist, sondern Quelle der Freude im Hinblick auf die Gemeinschaft". Die Einladung des Papstes laute deshalb : "Geht Sie und verbreitet diese Freude, die aus der Gemeinschaft mit dem Gott des Lebens und der Freude kommt, erweitert diese Gemeinschaft, macht sie zu einer greifbaren Erfahrung der Gemeinschaft mit Gott und der Begegnung mit der Liebe Gotte".
(SM) (Fides 30/01/2019)