Lusaka (Fidesdienst) - Mitarbeiter des Flüchtlingshochkommissariats der Vereinten Nationen (UNHCR) und der sambischen Regierung besuchen derzeit Flüchtlingslager in Sambia, wo sie angolanischen Flüchtlinge über die bevorstehende Wiederaufnahme des Rückführungsprogramms informieren, das bis zum Dezember 2006 andauern soll. Das Ende des Rückführungsprogramms war anfangs für 2005 vorgesehen und im Laufe dieses Jahres sollten nur Flüchtlinge in Angola betreut werden, die sich für eine spontane Rückkehr entschieden hatten. Anfang März hatte die zuständige Kommission, der Vertreter der Regierungen Sambias und Angolas und Mitarbeiter des UNHCR angehören, den Antrag Sambias hinsichtlich einer Verlängerung des Programms für angolanischen Flüchtlinge, die aus Sambia in ihrer Heimat zurückkehren wollen, um ein weiteres Jahr, bewilligt.
Die Wiederaufnahme der begleiteten Rückführung von Flüchtlingen, die sich freiwillig für eine Rückkehr in die Heimat entscheiden, betriff jedoch nur angolanischen Flüchtlinge, die in den Aufnahmecamps in Sambia leben. In dem Land leben ebenso viele Angolaner außerhalb der Camps. Diese Menschen haben sich in die Gesellschaft des Landes integriert. Diese angolanischen Staatsbürger erhalten ein Formular des UNHCR, mit dem sie bei einer eventuellen Rückkehr in die Heimat eine Unterstützung in Angola beantragen können.
Das Rückführungsprogramm des UNHCR für angolanische Flüchtlinge aus der Demokratischen Republik Kongo - ein weiteres Land, in dem viele angolanische Flüchtlinge Asyl suchten - wurde im Dezember 2005 abgeschlossen. Die angolanischen Flüchtlinge, die ohne Hilfe aus der Demokratischen Republik nach Angola zurückkehrten, erhalten dort dieselbe Unterstützung wie „spontane“ Rückkehrer aus Sambia.
Während des 27jährigen Bürgerkriegs in Angola verließen rund 500.000 Flüchtlinge das Land, mehrere Millionen Menschen verließen die eigene Heimat und suchten als Binnenvertriebene Zuflucht in anderen Teilen des Landes. Als 2002 ein Friedensabkommen unterzeichnet wurde hielten sich 457.000 angolanischen Flüchtlinge außerhalb der Landesgrenzen auf. Seither sind über 360.000 Angolaner in die Heimat zurückgekehrt, davon 123.000 mit Transporten des UNHCR, 89.000 mit eigenen Mitteln aber mit Unterstützung des UNHCR bei der Ankunft, und weitere 149.000 ganz ohne Hilfe der Vereinten Nationen. Insgesamt unterstützte das UNHCR über 63.000 Angolaner bei der Rückkehr aus Sambia. (LM) (Fidesdienst, 15/03/2006 - 33 Zeilen, 330 Worte)