ASIEN/TURKMENISTAN - Pater Madej: “Poesie ist ein stilles Zeugnis der Liebe Gottes”

Samstag, 11 August 2018 evangelisierung   kultur  

Aschgabat (Fides) - "Manchen Ungläubigen lassen sich erst durch die Annäherung an poetische Texte zum Nachdenken über ihre Existenz anregen, weil Poesie Fragen aufwirft, die Mathematik und Physik nicht stellen. Eine Dame hat mir einmal erzählt, dass sie sich nach dem Lesen meiner Gedichtsammlung für die Taufe entschieden habe. Dies gab mir zu verstehen, dass es nützlich ist, als Priester auch ein Dichter zu sein: Die Poesie ist für mich ein stilles Zeugnis der Liebe Gottes", so P. Andrzej Madej, polnischer Priester der Oblaten von der Makellosen Jungfrau Maria (OMI) und Vorsteher des Missio sui iuris Turkmenistan am Vorabend der Veröffentlichung seiner neuesten Gedichtsammlung in polnischer Sprache "Pod skrzydlem aniola" ("Unter dem Flügel des Engels") .
"Ich schreibe seit fast 50 Jahren Gedichte“, so der Missionar weiter „und in vielen Momenten meines Lebens hat der Herr mir gezeigt, dass ich weitermachen soll. Als ich Anfang der siebziger Jahre als Seminarist in Rom war, benutzte der Obere der Oblaten der Makellosen Jungfrau Maria, ein großer Theologe, in seinen Predigten und Katechesen häufig poetische Ausdrücke. Dort habe ich gelernt, dass Symbolismus ein großartiges Werkzeug für das Predigen ist. Ich möchte als Priester durch Poesie noch mehr und intensiver Priester sein ".
P. Madej veröffentlicht jedes Jahr eine Gedichtsammlung: Die Gedichte sind in polnischer Sprache geschrieben, werden aber oft auch ins Russische übersetzt, was sie den Gläubigen Turkmenistans zugänglich macht: "Meine Mission ist es, unter den Menschen zu sein, weshalb ich nicht die Zeit habe, die Gedichte selbst zu übersetzen. Aber einige der Gläubigen sprechen Russisch und fragen mich nach den neuesten Texten. Einige können auch die polnische Sprache lesen und fungieren als Dolmetscher und Übersetzer in der Gemeinschaft", erklärt der Ordensmann.
Der Oblate ist seit 1997 in Turkmenistan tätig, als Johannes Paul II. die Missio sui iuris errichtete, womit die katholische Kirche in dem Land wiedergeboren wurde. Dreizehn Jahre lang wurde die Präsenz der Oblaten nur als Vertretung der vatikanischen Botschaft zugelassen: zuerst traf man sich in Privatwohnungen und die Messe wurde auf dem Gelände Apostolischen Nuntiatur in Aschgabat gefeiert. Im Jahr 2010 erkannte die turkmenische Regierung die katholische Präsenz offiziell an. Die turkmenische katholische Gemeinde besteht aus etwa zweihundert Gläubigen und trifft sich in der Kapelle der Verklärung des Herrn in der Hauptstadt Aschgabat, wo sie von zwei Oblaten der Makellosen Jungfrau Maria betreut wird. Von den rund 5 Millionen Einwohnern Turkmenistans sind etwa 90% Muslime.
(LF) (Fides 11/8/2018)


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