AFRIKA/LIBERIA - Präsidentschaftswahl: “Demokratischer Wechsel und Entwicklung”

Dienstag, 10 Oktober 2017 wahlen  

Monrovia (Fides) - “Die Wahl verläuft ruhig und es nehmen viele Wähler teil, die massenweise zur Wahl gehen”, so der Afrikamissionar Eric Aka, SMA, aus Foya, der Hauptstadt des gleichnamigen Verwaltungsdistrikts in Liberia, an der Grenze zu Sierra Leone und Guinea. In Liberia wählen am heutigen 10. Oktober rund zwei Millionen Wähler einen neuen Präsidenten, der in diesem Amt der Nobelpreisträgerin des Jahre 2011 Ellen Johnson Sirleaf nachfolge wird und die Abgeordneten des Landes.
Man erwarte, so Pater Eric, dass in Foya der scheidende Vizepräsident Joseph Boakai von der Unity Party (UP) besonders viele Stimmen erhält. “Boakai kommt aus dieser Region und die Einheimischen hoffen, dass er Präsident wird”, so der Missionar.
Rund zwanzig Kandidaten bewerben sich um das Amt des Präsidenten, doch nur drei haben tatsächliche Chancen, gewählt zu werden. Neben dem Vizepräsidenten Boakai sind dies der ehemalige Fußballspieler George Weah, der für das Bündnis für den Demokratischen Wandel (CDC) kandidiert und der Unternehmer Charles Brumskine, Chef der Liberty Party (LP).
Pater Eric ist zuversichtlich, was einen korrekten Verlauf der Wahl anbelangt: “Die Wahlkampagne war friedlich und im Land herrscht ein Klima der Ruhe. Wir hoffen, dass dies so weitergeht und es dass unabhängig davon, wer der die Wahl gewinnt, keine Proteste der Unterlegenen geben wird”. “Die Kirche hat die Gläubigen zu einer Gebetsnovene für eine friedliche Wahl eingeladen und an die Wähler mit der Bitte um eine freie und unabhängige Stimmabgabe appelliert”.
Auf die Frage, nach den größten Herausforderungen, mit denen sich Liberia konfrontiert sieht, erklärt Pater Eric: “Das kann man mit einem einzigen Wort zusammenfassen: Entwicklung. Entwicklung in der Landwirtschaft, Fortschritte im Bildungs- und Gesundheitswesen. Dies sind die wichtigsten Probleme, mit denen die Menschen sich jeden Tag auseinander setzen müssen. Daneben gibt es Korruption, Misswirtschaft mit öffentlichen Geldern und Arbeitslosigkeit, doch auch diese ist das Ergebnis mangelnder Entwicklung”. “Wir müssen in eine nachhaltige Landwirtschaft investieren, dann die meisten Menschen leben immer noch von der Landwirtschaft”. so Missionar abschließend.
Liberia ist eines der ärmsten Länder der Welt und leidet heute noch unter den Auswirkungen der Ebola-Epidemie des Jahres 2013, bei der in zwei Jahren über 4000 Menschen im ganzen Land starben und unter den Folgen eines blutigen Bürgerkriegs, der 14 Jahre dauerte und 2003 zu Ende ging und bei dem 250.000 Menschen starben und rund eine Million fliehen mussten.
Die Wahl von Ellen Johnson Sirleaf im Jahr 2005 und deren Wiederwahl im 2011, waren wichtige Schritte eines Friedensprozesses im Land. Die Neuwahl wird diesen konsolidieren müssen. (L.M.) (Fides 10/10/2017)


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