AMERIKA/VENEZUELA - Krise führt zum Anstieg der Kindersterblichkeit

Freitag, 19 Mai 2017

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Caracas (Fides) – Die schwere Wirtschaftskrise, Lebensmittel- und Arzneimittelknappheit und der Anstieg der Lebenshaltungskosten führen dazu, dass die Hälfte der Kinder im Alter unter fünf Jahren akut von Unterernährung gefährdet ist.
Dies beklagt Caritas Venezuela, die eine Untersuchung zur Unterernährung bei Kindern in den Staaten Vargas, Miranda, Zulia, Distrito Capital und Caracas durchführen ließ. Die jüngsten Daten zeigen, dass 11,4% der Kinder im Alter unter fünf Jahren bereits unter akuter oder moderater Unterernährung leiden. “Wir sind in großer Sorge”, heißt es in einer Verlautbarung der Caritas. “Seit Oktober beobachten wir das Niveau der Unternährung und helfen Kindern unter fünf Jahren. Die Ergebnisse zeigen, dass das allgemeine Niveau der Unterernährung zunimmt und die akute Unterernährung bei Kindern die kritische Schwelle bereist überstiegen hat. Wenn wir nicht sofort eingreifen, werden diese Kinder das natürliche Wachstum kaum aufholen können”. Für besonders schwache Kinder stellt Caritas Lebensmittelintegratoren zur Verfügung, die den Protein- und Mineralmangel ausgleichen. Besonders gefährdete Personen werden mit Lebensmitteln versorgt. Über 8 von 10 Familien essen in den 31 untersuchten Ortschaften weniger als früher und fast 6 von 10 Familien teilten mit, dass einige Familienmitglieder weniger essen, damit ein anderer Angehöriger mehr bekommt. Eine Familie von 12 muss im Abfall nach Lebensmittel suchen. Auch das Gesundheitssystem in Venezuela ist zusammengebrochen. Die Krankenhäuser haben keine Medikamente mehr und es werden keine neuen geliefert. Dies führt zur Verbreitung von Krankheiten und einem Anstieg der Sterblichkeit von Müttern und Kindern. Doch es fehlen nicht nur Lebensmittel und Medikamente sondern auch Trinkwasser.
Mit der Untersuchung will Caritas die internationale Staatengemeinschaft auf die Zuspitzung der Krise aufmerksam machen. Internationale Hilfen sind nach Ansicht von Caritas notwendig, damit die Menschen weiter mit Lebensmitteln versorgt und das Gesundheitssystem wieder funktionsfähig gemacht werden kann.
(AP) (Fides 19/5/2017)


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