Lilongwe (Fides) – Das Apostolische Schreiben “Evangelii Gaudium” von Papst Franziskus, “sollte Bezugspunkt für die Kirche in Malawi sein, die berufen ist auf dem Weg der Umkehr zu verbleiben und der Pflicht der Evangelisierung nachzukommen”, so Kardinal Fernando Filoni, Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker bei dem Treffen mit Priestern und Ordensleute, die er am gestrigen Nachmittag (3. November) im Anschluss an den Gottesdienst in der Kathedrale von Lilongwe (vgl. Fides 03/11/2016).
Der Kardinal dankte den Priestern und Ordensleuten “für ihr Engagement für das Werk der Evangelisierung” und betonte, dass “sich die Berufung zur Evangelisierung aus dem Evangelium ergibt und sich durch die persönliche Begegnung mit Christus ständig erneuert …Evangelisierung ist Begegnung mit Christus und dessen Verkündigung”. “Damit das Feuer der Nächstenliebe in uns nicht erlischt, müssen wir drei Aspekte unseres Lebens besonders pflegen: die Spiritualität, die Moral und den Dienst“, so der Kardinal
“Priester und Ordensleute haben besondere Berufung zur Heiligkeit”, die sich aus ihrer Weihe an den Herrn ergebe. “Priester sind berufen die radikale Christusnachfolge zu leben: keusch, arm und gehorsam. Das Priesteramt ist vor allem die Berufung, die Gestalt Christi anzunehmen, des Höchsten und Ewigen Priesters. Mit anderen Worten sollen wir lieben, wie Christus geliebt hat, denken wie Christus dachte, handeln wie Christus handelte und dienen wie Christus diente, und zwar in jedem Moment unseres Lebens”. Das Priesteramt sei weder ein Beruf noch ein Verwaltungsamt, betonte der Kardinal.
„Auch euere Heiligkeit ergibt sich aus der intimen Beziehung zu Jesus“, so der Kardinal an die Ordensleute gewandt, „insbesondere seid ihr berufen …ihm aus nächster Nähe durch das Geloben der evangelischen Räte zu folgen… Er hat euch gesucht und zu einer tiefen persönlichen Beziehung aufgefordert”.
In diesem Zusammenhang äußerte sich der Kardinal auch zum Thema Zölibat: “Diese Lebensform muss im Kontext betrachtet werden, der durch die Priesterweihe oder die religiösen Gelübde entsteht”, so der Kardinal, “die Kirche, Braut Jesu Christi, muss vom Priester, in einer so totalen uns exklusiven Weise geliebt werden, wie Christus sie liebte“. Ordensleute „sind mit Christus durch ihre Weihe in ehelicher Weise verbunden. Ihr Keuschheitsgelübde birgt in sich die Aufforderung und die Pflicht, ausschließlich für Ihn zu leben, durch ein aus freiem Willen gewähltes zölibatäres Leben”.
Mit Bezug auf den Dienst in Pfarreien, Krankenhäusern, Schulen und verschiedenen Bereichen der Evangelisierung mit einem besonderen Augenmerk für Ausgegrenzte, Migranten und Sklaven der heutigen Zeit zitierte der Kardinal das Apostolische Schreiben “Evangelii Gaudium“ (n.81): “Damit wir unsere ganze Freizeit und alle unsere Kräfte in den Dienst der Kirche stellen können, brauche wir die pastorale und dienstbereite Leibe Jesu, der sein Leben für seine Schafe hingab. Wir müssen die Selbstaufopferung Jesu im Dienst an den anderen nachahmen“.
Abschließend dankte Kardinal Filoni Priestern und Ordensleuten für “das gewissenhafte und unermüdliche” Engagement, das er als “großes Geschenk für die Kirche bezeichnete.
(SL) (Fides 04/11/2016)