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Mossul (Fides) – Während es immer mehr Anzeichen für einen bevorstehende militärischen Angriff zur Befreiung Mossuls von der Vorherrschaft des Islamischen Staates (IS) gibt, fordert der chaldäische Patriarch Louis Raphael I. Sako die irakische Bevölkerung auf sich nicht von Strömungen vereinnahmen zu lassen, die die nationale Einheit untergraben und die anti-dschihadistischen Kräfte nach einer eventuellen Niederlage des IS prägen könnten. Unter den „außergewöhnlichen und schwierigen Bedingungen, unter denen wir leben“, während sich “Gerüchte über eine Spaltung und Verflüchtigung mehren”, so der Patriarch, dürfe man nicht vergessen „dass wir eine Familie sind trotz unterschiedlicher Herkunft“.
Die derzeitige Notlage mache es erforderlich, dass die Einwohner von Mossul und der gesamten Region und insbesondere die verantwortlichen Politiker, “ihrer historischen, moralisch und moralischen Verantwortung gerecht werden”, damit eine korrektes Verhältnis zum gemeinsamen Vaterland und zur internationalen Staatengemeinschaft entstehen kann, indem Kontroversen überwunden werden und “das nationale Interesse des Irak allem voran gestellt wird“, damit es „konkrete Wege zu einer Aussöhnung gibt“ in einer von Hass und Gewalt gekennzeichneten Gesellschaft.
Das Ziel, so der Primas der chaldäischen Kirche, müsse “die Begünstigung einer Verwurzelung eines demokratischen Pluralismus” sein, der Schutz der Bürgerrechte und des Friedens zum Wohl der Völker in der Region und im Interesse der ganzen Staatengemeinschaft.
Die Erwägungen des chaldäischen Patriarchen und sein Appell machen erneut die Sorge über die zunehmend kontroverse politische und geopolitische Debatte über die künftige Verwaltung der Region Mossul und der Provinz Ninive deutlich (vgl. Fides 10/10/2016).
(GV) (Fides 11/10/2016)