Los Angeles (Fides) – Am gestrigen Sonntag, den 11. September, in der Erzdiözese Los Angeles vielerorts Initiativen zum Thema Migranten und Flüchtlinge statt. Aus diesem Anlass äußerte sich auch Erzbischof José Horacio Gómez Velasco von Los Angeles in den vergangenen Tagen am “Boston College“ zu dem Thema.
"Wie wir alle wissen begann unsere Geschichte 17. Jahrhundert mit den Pilgrim Fathers", so Erzbischof Gomez in seinem Vortrag am vergangenen 8. September. "Doch mit allem Respekt für die Pilgrims, sind diese doch mit mehreren hundert Jahren Verspätung hier angekommen! Lange bevor die Vereinigten Staaten einen Namen hatten, das heißt, vor George Washington und den 13 Kolonien und Plymouth Rock, hatten sich spanische und mexikanische Missionare und Entdecker in den Gebieten des heutigen Florida, Texas, Kalifornien und New Mexico niedergelassen. Und nicht nur das: die Spanier waren nicht die Einzigen, die vor den Pilgrims in die Vereinigten Staaten kamen: die ersten kamen aus Asien, aus den Philippinen und dies noch 50 Jahre früher”.
"Dies sollte uns zu denken geben: die erste einheimische Sprache, die in diesem Land gesprochen wurde, war nicht Englisch, sondern Spanisch”, so Erzbischof Gomez in seinem Vortrag. Damit wolle er sich in seinem Vortrag nicht ausschließlich den spanischen oder katholischen Wurzeln Amerikas widmen, sondern an die “vergessene Geschichte des Landes” erinnern.
"Die Reform der Zuwanderungsgesetze ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit”, so der Erzbischof abschließend, „und sie ist wichtiger als Politik und Wirtschaft. Es geht darum, sich um Gerechtigkeit, Menschenwürde und Menschenrechte zu bemühen. Dieser Herausforderung sollte sich jeder Einzelne bewusst stellen".
(CE) (Fides, 12/09/2016)