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Ankara (Fides) – In den vergangenen Tagen erschienen in der türkischen Presse Berichte, die die Teilnahme hochrangiger Vertreter der christlichen Gemeinden an den Kundgebungen “zum Schutz der Demokratie hervorhoben, die überall im Land nach dem gescheiterten Putschversuch vom vergangenen 15. Juli stattfinden. Gegenüber der Presse sollen sich auch Vertreter der griechisch-orthodoxen, armenischen und syrischen Kirchen gegenüber der Presse geäußert und dabei die die eigene Ablehnung im Hinblick auf den Putschversuch hervorgehoben haben. Ins besondere wird der Präsident des griechisch-orthodoxen Weltbundes in Istanbul, Nikolaos Uzunoglu, in der Sonntagsbeilage der Zeitung “Yeni Safak Gazetesi” mit folgenden Worten zitiert: “Wir verurteilen mit Nachtdruck den Putschversuch gegen die Regierung und die konstitutionelle Ordnung der Türkei vom vergangenen 15. Juli ... ich wünsche mir, dass das Land diesen schwierigen Moment schnellst möglich überwindet und zum Frieden zurück findet”, so Professor Uzunoglu. Auch der Vertreter der Stiftung der Minderheiten, der griechisch-orthodoxe Laki Vingas, nahm an der Feier für die “Märtyrer der Demokratie” auf dem Taksim-Platz in Istanbul teil: “Der Putschversuch gegen das Präsidentschaftsbüro unseres Landes, gegen das Parlament und die Regierung”, so Vingas, “wird uns in Erinnerung bleiben, denn er gehört zu den dunklen Seiten in der Geschichte unseres Landes”. Die türkische Presse würdigte auch die Erklärungen des armenischen Schriftstellers Artun Altiparmak, der in einem Kommentar zur jüngsten Geschichte der Türkei erklärte, dass er sich nie als Mitglied einer “Minderheit” empfunden habe und sich der allgemeinen Verurteilung des Staatsstreichs anschließe.
Gleichzeitig setzt die türkische Presse ihre Kampagne gegen den in den USA lebenden islamischen Prediger Fethullah Gulen fort, den die Türkei für den gescheiterten Putschversuch verantwortlich macht. Der Journalist Erhan Afyonku bezeichnete Gulen in der Sonntagsausgabe der nationalistischen Tageszeitung “Sabah” am vergangenen 7. August als “Trojanisches Pferd” der “Kreuzritter” unter den Europäern, die auch noch von einem endgültigen Sieg über die Türken träumen. Während der Journalist Mine Kirikkanat auf den Seiten der Tagszeitung “Cumhuriyet” am vergangenen Sonntag, den 7. August an das Treffen zwischen Fethullah Gulen und Johannes Paul II. im Februar 1998 erinnert und dabei sogar vermutet, dass Fethullah Gulen (den sich der Journalist als „kirchentreuen Imam” vorstellt) sogar von dem am 2. April 2005 verstorbenen polnischen Papst zum Kardinal „in pectore”, der dies bis zu seinem Tod geheim hielt.
(GV) (Fides 10/8/2016).